In Tom Nagys fotografischen Bildnissen der Eisberge und antarktischen Landschaften schwingt beides mit: Die unbändigen, unbezähmbaren Energien der Natur sowie die Anfälligkeit ihrer zerklüfteten Formen, die zugleich minimalistisch und erzählerisch, statisch und mobil, majestätisch und zerbrechlich sind. Nagys Fotografien lassen uns die Bildwerdung dieser ephemeren Natur miterleben und bewahren sie somit vor dem endgültigen Verschwinden. In seinen Porträts der Eisberge, werden diese zu vergänglichen Skulpturen, die wie Kunstwerke in der einsamen Stille der antarktischen Gewässer treiben, um sich schließlich ganz aufzulösen. Aus Sicht des Fotografen regt die antarktische Landschaft dazu an, über den Kreislauf des Lebens nachzudenken und die eigene Vergänglichkeit zu spüren.