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Kissinger & Unseld

Die Freundschaft zweier Überlebender - ein Doppelporträt | "Ein phantastischer Erzähler." Claudius Seidl

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Im Sommer 1955 treffen auf dem Campus der Harvard University zwei Überlebende aufeinander: Henry Kissinger, der 1938 vor der Judenverfolgung noch rechtzeitig nach Amerika entkam, und Siegfried Unseld, der als Soldat Adolf Hitlers in den Krieg gegen die Sowjetunion gezogen war und sich in Sewastopol nur retten konnte, indem er aufs offene Meer hinausschwamm. Im International Seminar in Harvard, das der aufstrebende Professor Kissinger für kommende Größen aus aller Welt veranstaltet, beginnen beide, ihre Netzwerke zu knüpfen, die ihnen den weiteren Aufstieg ermöglichen werden - Kissinger zum Berater Nixons und zu einem Weltpolitiker, Unseld zu einem der bedeutendsten Verleger der Bundesrepublik. Durch ihre Herkunft hätten sich beide nicht ferner sein können - doch bleiben sie über die Literatur miteinander verbunden.

In seinem packenden Doppelporträt, das auf bisher unbekanntem Archivmaterial basiert, erzählt Willi Winkler die ebenso überraschende wie faszinierende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft - und führt zugleich vor Augen, wie sich Geist und Macht, Literatur und Politik, Deutschland und Amerika im 20. Jahrhundert verbinden. Ein aufregender Gang durch einen schillernden Kosmos der Nachkriegszeit.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
17. September 2024
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
304
Autor/Autorin
Willi Winkler
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
386 g
Größe (L/B/H)
208/132/29 mm
ISBN
9783737102193

Portrait

Willi Winkler

Willi Winkler, geboren 1957, war Redakteur der «Zeit», Kulturchef beim «Spiegel» und schreibt seit vielen Jahren für die «Süddeutsche Zeitung». Er ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschienen «Luther. Ein deutscher Rebell», «Das braune Netz» und «Herbstlicht. Eine Wanderung nach Italien». Über sein Reisebuch «Deutschland, eine Winterreise» sagte Sonia Mikich: «Solch unverbrauchte Gedanken in schöner Sprachmacht sind selten geworden.» Willi Winkler wurde mehrfach für sein Schreiben ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ben-Witter-Preis, dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus und dem Michael-Althen-Preis.


Pressestimmen

Die wunderbare Geschichte dieser Freundschaft schärft den eigenen Blick. Die Zeit

Brillant erzähltes Doppelporträt zweier der interessantesten Denker und Macher des 20. Jahrhunderts und ihrer ungewöhnlichen Freundschaft. Mara Delius, Die Literarische Welt

Der Journalist Willi Winkler erzählt die Doppelbiografie zweier ungleicher Freunde, die zugleich die Beziehung zweier Staaten widerspiegelt: Deutschland und Amerika. Die Zeit, Sachbuch-Bestenliste

Ein phantastischer Erzähler. Claudius Seidl über Willi Winkler

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Ein hochinteressanter Text

Das Buch erzählt die fast lebenslange Freundschaft zwischen Henry Kissinger und Siegfried Unseld. Unseld, ehemaliger deutscher Wehrmachtssoldat, und Kissinger, aus Deutschland vertriebener Jude, könnten unterschiedlicher nicht sein. Heinz Kissinger flieht mit seinen Eltern 1938 vor den Nazis nach Amerika. Sein Leben lang wird er sich für die deutsche Kunst und Kultur, insbesondere Literatur interessieren. Besonders für Ingeborg Bachmann und Max Frisch konnte Kissinger sich begeistern, ebenso für Martin Walser und Uwe Johnson. 1955 besucht Siegfried Unseld aufgrund eines Empfehlungsschreibens von Hermann Hesse die von Professor Henry Kissinger ins Leben gerufene International Summer School in Harvard. Vielversprechende, aufstrebende Persönlichkeiten werden dorthin eingeladen. Dies gleicht einer Auszeichnung und ist auch der Auftakt für eine Freundschaft über Jahrzehnte. Das Buch beschreibt anhand der beiden Biografien das Weltgeschehen der 1950, 60er und 70er Jahre. Bei Kissinger, der nach seinem Studium zum Experten für Atomwaffen avanciert, werden noch Jahre ins Land ziehen bis er echte politische Macht im Weißen Haus erlangt hat. Unseld übernimmt demgegenüber Ende der 1950er Jahre den Suhrkamp Verlag. Der Verlag steht anfangs noch für die bürgerliche Mitte in Deutschland, rückt aber aufgrund der Weltgeschehnisse nach links. Unseld wird zum mächtigsten deutschen Verleger. Während Amerika sich in der Zeit des Kalten Krieges für einen Atomkrieg rüstet, den Kissinger immer wieder prophezeit, kämpft Deutschland gegen den Eisernen Vorhang. Durch den Vietnam-Krieg ändert sich das Ansehen von Kissinger bei den Suhrkamp-Autoren. Sie verurteilen den Krieg aufs Schärfste, wissen jedoch nie genau, welche Rolle Kissinger dabei spielt. Unselds Wunsch, dass Kissinger ein Suhrkamp Autor wird, sollte sich trotz seiner literarischen Publikationen leider nie erfüllen. Interessant fand ich schließlich auch, wie die deutsche Nachkriegszeit bis Anfang der 1970er Jahre aus diesen beiden Blickwinkeln dargestellt wird. Ein unglaublich interessantes Buch, in vielerlei Hinsicht: die beiden Protagonisten zu sehen, ja zu spüren, eingebettet in den historischen Kontext und gänzlich unterschiedlich politischen Zugängen und Zwängen ausgesetzt.