Quinn lebt, seit sie ein kleines Mädchen ist mit einem Spenderherz und hat sich damit abgefunden bald zu sterben. Um den Tod besser zu verstehen, beginnt sie ein Medizinstudium an einer renommierten Universität, die einst von ihrem Großvater gegründet wurde. Doch bereits an ihrem ersten Tag dort, wird der Direktor der Universität ermordet. Und dies wird nicht der letzte Mord gewesen sein. Bei den Ermittlungen gerät ausgerechnet Quinns Bruder in den Fokus der Polizei. Auf der Suche nach Antworten stößt Quinn auf alte Familiengeheimnisse, die ihre Welt für immer auf den Kopf stellen werden. "Academy of Lies" von Nina Scheweling ist der Auftakt einer Medizin-Thriller Reihe. Wobei ich sagen muss, dass es sich eindeutig um einen Jugendthriller handelt, der damit zwar mit einer Menge Spannung punkten kann, sich aber deutlich von Erwachsenenthrillern unterscheidet. Die Atmosphäre ist düster insbesondere da die Protagonistin Quinn eigentlich schon mit einem Bein im Grab steht und sich damit sogar abgefunden zu haben scheint. Quinn hat als kleines Mädchen eine Herztransplantation bekommen. Da ein Spenderherz im Durchschnitt nur 10 Jahre hält, hat Quinn diese Schwelle bereits überschritten und rechnet jederzeit mit ihrem Tod. Als Konsequenz ihrer Krankheit versucht sie Beziehungen zu vermeiden, da sie Anderen den Schmerz eines Verlustes ersparen will. So führt Quinn ein sehr einsames Leben, in welchem nur ihr Bruder Florin eine wichtige Rolle einnimmt. Ich mochte Quinns analytische und manchmal etwas distanzierte Art, die sich im Laufe der Geschichte deutlich zum Positiven verändert. Nach und nach öffnet sie sich ein wenig und knüpft zaghaft Beziehungen. Der Mordfall gibt einigen Raum für Spekulationen. Schrittweise entdeckt Quinn Hinweise, die auch ihre eigene Familie betreffen und einige unliebsame Geheimnisse offenbaren. Ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr gerne, besonders die medizinischen Darstellungen in der Geschichte und Quinns Notizen über verschiedene Todesarten, die auch fachlich gut erarbeitet wurden. Leider hatte ich ziemliche Probleme mit dem Ende der Geschichte insbesondere da es mich nicht überrascht hat. Da wir es mit einer Reihe zu tun haben, bleiben leider auch am Ende viele Fragen noch unbeantwortet. Ich bin jedoch trotzdem sehr gespannt, wie es mit dieser Reihe weitergehen wird und werde auf jeden Fall weiterlesen.