"...Mir ist seit kurzer Zeit auch klar, dass ich mit viel mehr Druck bei Mitgliedern Spenden einwerben und bei staatlichen Stellen die Fördertöpfe leeren soll..."
Das ist ein kleiner Ausschnitt aus einem Gespräch, dass Dennis mit einem Regierungsmitglied führt. Dennis Jung ist seit Kurzem Chef einer NGO, die sich gegen die Klimakrise stemmt.
Der Autor hat einen inhaltsreichen Roman geschrieben, der gekonnt Fragen an die aktuelle Politik stellt.
Während seines Studiums hatte Dennis nebenbei im Verkauf gearbeitet. Einiges aus den dazu besuchten Seminaren war bei ihm hängengeblieben.
"...Keinesfalls geht es darum, dass der Kunde eine kluge Kaufentscheidung trifft. Es geht nur darum, dass er bei dir kauft! Dass er jetzt kauft! Dass er viel kauft!..."
Auch für die Arbeit in der NGO gab es die eine oder andere Anleitung. Komischerweise klingen die Anweisungen des Soziologen gar nicht so anders.
"...Der erste Schritt ist, dass die Leute ihre Bedürfnisse mit unserer Arbeit in Verbindung bringen. Wir müssen ihnen vermitteln, dass ihr regelmäßiger finanzieller Beitrag sie zu guten Menschen macht..."
Dennis plant ein besonderes Event. Es hat das Ziel, dass er andere NGOs aus seinem Bereich übernehmen kann. Mit Ann-Marie hat er eine Mitarbeiterin an seiner Seite, für die die Arbeit nicht Pflicht, sondern Bedürfnis ist. Sie hat gute Ideen und ist fähig, sie auch umzusetzen. Allerdings reagiert sie im Laufe der Handlung zunehmend unwirsch, als sei merkt, dass Dennis sie nur ausnutzt.
in Gesprächen wird gekonnt der Finger in die Wunden unser er Energiepolitik gelegt. Ein Zitat soll das belegen. Wen die Hintergründe interessieren, dem empfehle ich das Buch.
"...Leute, wir bezahlen hier dreimal für denselben Strom. Das kann man weder ignorieren, noch schönreden. Wir haben ein Problem!..."
Das Event findet auf eine m Schiff in der Nordsee statt. Als das plötzlich in einen Sturm gerät, steht das persönliche Überleben im Vordergrund.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Am liebsten hätte ich noch eine Reihe an Zitaten angefügt, aber das würde den Rahmen der Rezension sprengen. Vor allem die Gespräche, die im Laufe der Handlung geführt werden, sollte man sich genüsslich durch den Kopf gehen lassen und in Ruhe dabei mitdenken.