Stell dir vor du wachst in einem gläsernen Zimmer auf. Mit bei dir ein Mann und eine Frau, die behaupten deine Eltern zu sein. So ergeht es dem 9-jährigen Paul Steigert. Noch ahnt er nicht was das zu bedeuten hat....
Gleichzeitig werden Kriminaloberkommissar Konrad Malter und seine Kollegin Susanne Liebert zu einem Leichenfund im Koblenzer Stadtwald gerufen. Drei Tote. Vater, Mutter, Kind. Schnell wird ihnen klar, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben und die Zeit drängt......
Gläserne Hölle ist nach der dreiteiligen Natalie Bennet Reihe der vierte Thriller von Andrea Reinhardt. Eines muss man der Autorin lassen. Sie hält sich nicht lange mit Vorreden auf, sondern katapultiert ihre Leser*innen direkt mitten ins Geschehen. So habe auch ich mich, genau wie die Protagonisten, in einem gläsernen Zimmer wiedergefunden. Was erst einmal viele Fragezeichen hinterlassen hat. Erst nach und nach wurde mir klar, welch ein perfides Spiel mit den Figuren gespielt wird und vor allem warum. Allerdings sind mir einige Dinge nicht immer ganz logisch erschienen. Zudem kamen einige Szenen wie aus dem Nichts oder haben sich meinem Empfinden nach wiederholt. Ab der Mitte des Buches wurde das aber besser und vor allem immer spannender. Mit einem Ende, dass typisch Andrea Reinhardt ist und eine Überraschung parat hat. Ich dazu gerne noch ein paar Details erfahren hätte. Womit ich aber trotzdem leben kann. Die Protagonisten selbst konnte ich nicht immer greifen. Hier hätte ich mir ein kleines bisschen mehr Tiefe gewünscht. Vielleicht hätte ich so die Dialoge innerhalb des Ermittlerteams anders empfunden. Diese haben zwar zur Auflockerung beigetragen, fand ich persönlich unter Kolleg*inn*en grenzwertig.
Fazit: Ein lesenswerter Thriller, der ziemlich rasant daher kommt. Mir an manchen Stellen etwas die Tiefe gefehlt hat. Weshalb ich wahrscheinlich nicht immer alles nachvollziehen konnte. Neben dem Fall erfährt man auch einiges an Privatem zu den Ermittlern. Den eingebauten Humor in den Dialogen des Teams muss man mögen. Zeugt aber wohl daher, dass sie sich gut kennen. Auch wenn der Thriller nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, war er doch spannend. Deshalb empfehle ich ihn gerne weiter und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.