Schon der Einstieg ins Buch ist außergewöhnlich, denn wir erleben den Baron Pilippe du Plessis auf einem Kostümfest. Auf dem wundervollen Schloss Chenonceau. Es ist als würde man die historischen Kostüme, das Schloss und die Gärten vor sich sehen. Dazu ein leckeres Glas Champagner schlürfen, wie Philippe. Dieses Ambiente wird jäh gestört, als im Kanu auf dem Fluss ein Toter gefunden wird. Ein Zusammentreffen mit Commissaire Charlotte Maigret lässt sich so nicht vermeiden. Und schon sprüht es schon so von witzigen Dialogen.
Ungewöhnlich, dass Charlotte den Baron freiwillig mit ins Boot holt. Es herrscht Personalmangel in der Urlaubszeit. Weshalb auch ein Arzt, der auf dem Kostümfest war, die Obduktion vornimmt. Denn mit einem Dreizack im Bauch muss man von Mord ausgehen.
Aber was war das Motiv für den Mord? Rache, Eifersucht oder Habgier? Wer kommt dafür in Frage? Es wird immer verwirrender, denn ein Motiv lässt sich so schnell nicht ausmachen. Bald jedoch geschieht ein zweiter Mord. Der alle bisherigen Überlegungen über den Haufen wirft.
Trotz aller Gegensätze ergänzen sich die beiden Ermittler hervorragend. Wenn auch Charlotte ihre kleinen Spitzen gegen den Baron nicht lassen kann. Einfach herrlich ist es in die Welt des Barons einzutauchen. Was sich durch die Beschreibung seiner Kleidung und seiner Essgewohnheiten wiederspiegelt. Ganz im Gegensatz dazu die lässige Kleidung der commissaire und deren Liebe zum Fastfood.
Einfach nur skurril und äußerst witzig ist Tante Aude. Ungewöhnlich, was Sie da in ihrem Vertiko aufbewahrt und welche Bitte Sie an ihren Neffen hat. Man hat Lust diese Dame unbedingt kennen lernen zu wollen.
Es gibt immer wieder neue Wendungen. Am Schluß wird es nochmals spannend, denn für den Baron wird es gefährlich.
Es war einfach nur schön, das Lebensgefühl an der Loire geniessen zu können. Dazu ein spannender Fall.
Gerne möchte ich daher eine Leseempfehlung aussprechen.