Besprechung vom 25.06.2020
Zwei Sterne für Betriebsamkeit
Mehr Pech kann man nicht haben: Erst steht Kalifornien in Flammen, dann halb Amerika, und der Corona-Pandemie wegen ist auch für den Rest des Jahres nicht damit zu rechnen, dass sich ein Heer deutscher Wanderer auf den Weg macht, den Lassen Peak hinauf- oder in den Kings Canyon hineinzugehen. Die Wege und Ecken freilich, die Dagmar Grutzeck und Ina Müller-Degener für ihren Band "Wandern in Kalifornien" zusammengetragen haben, sind von zeitloser Schönheit. Man wird das Büchlein auch in ein paar Jahren noch benutzen können. Die Autorinnen konzentrieren sich auf die lange Kette der Cascade-Sierra-Mountains, deren schönste Fleckchen jeweils eingebettet in Nationalparks liegen, darunter der Yosemite als der berühmteste. In diesen Nationalparks ist das Wegenetz meist gut ausgeschildert, wenngleich sich die meisten Besucher mit Spaziergängen entlang der Parkplätze zufriedengeben. Andere Tipps führen in entlegene Regionen. Wenig überraschend werden in der Rubrik "Betrieb" selten mehr als zwei von fünf Sternchen vergeben, höhere Wertungen indes finden sich bei "Kondition". Wie im vorangegangenen Band "Wandern in den Rocky Mountains" desselben Autorenpaars sind die Wegbeschreibungen eingebettet in Exkurse zu Geschichte, Geologie oder Botanik, dazu Impressionen der Umgebung und eigene Erfahrungen unterwegs - erzählt in einem freundlich-fröhlichem Plauderton.
F.L.
"Wandern in Kalifornien" von Dagmar Grutzeck und Ina Müller-Degener. Verlag One Step Beyond, Hamburg 2019. 200 Seiten, zahlreiche Fotos und Kartenskizzen. Broschiert
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