Was ein Pfarrer im Alltag so alles erlebt
Bonn. Kommt ein Pfarrer ins Krankenhaus. Auf dem OP-Tisch fragt ihn der Arzt, wahrscheinlich wegen des Doktortitels vor dem Namen, ob er ein Kollege sei. "Nein, ich bin Pfarrer." - "Dann kann ja nichts schiefgehen", lacht der Arzt, "wenn Sie Anwalt gewesen wären, hätte mich das unter Druck gesetzt". (. . .)
Zusammengetragen hat Schwikart, 1964 in Düsseldorf geboren, verheiratet, zwei Kinder, nicht nur solche Geschichten wie die im Krankenhaus, sondern auch viele Alltagsbegegnungen, Gebete und Aphorismen, die allesamt zeigen, wie bunt das Leben ist. Und der Pfarrer ist dabei sehr diskret geblieben; niemand muss fürchten, dass sein Name genannt wird. (. . .) Schwikart konvertierte 2011 zum evangelischen Glauben, seit 2016 ist er Pfarrer der Rheinischen Landeskirche.
"In meinem Beruf habe ich immer wieder mit seltsamen Menschen zu tun. Es sind Menschen wie du und ich", notiert er. Er hat sie alle kennengelernt, die Kranken und Verzweifelten, die Trostsuchenden, die Fröhlichen und diejenigen, die um die Gnade Gottes bitten. Manchen, so erfährt der Leser, kann der Pfarrer helfen, durch Zuhören oder einem guten Wort, bei anderen kann er nur ein Stoßgebet zum Himmel sprechen. Das liest sich etwa so: "Und als sich nach dem Suizid des jungen Menschen auch noch sein Vater das Leben nehmen wollte - da bleibt doch nur der Seufzer: , Es ist genug, Herr'." (. . .)
Denn für ihn gilt: Glaube ist existenziell, er kann nicht diktiert werden, "sondern ist eine unmittelbare Erfahrung. Dafür braucht es mündige Menschen". Das lehrt uns dieses Buch."
Dieter Brockschnieder, Kölnische Rundschau vom 05. 06. 2019 Seite 28 / RBO-CITY
"Nachdenkliche und humorvolle Gedanken hat Pfarrer Georg Schwikart in diesem Büchlein niedergeschrieben. Kurze Szenen (manchmal nur ein Satz oder eine Frage) aus seinem Leben als Pfarrer und als Mensch, die er festgehalten hat, die ihn bewegen und wozu er seine persönliche, leicht ironische und hin und wieder durchaus kritische Sichtweise aufgeschrieben hat.
Kreuz und quer kann man sich durch dieses Büchlein lesen und hier und dort innehalten. Dabei hat man oft ein Schmunzeln auf den Lippen, aber wird durchaus auch angeregt, sich mit dem einen oder anderen Gedanken selber auseinanderzusetzen. Der katholisch getaufte Georg Schwikart ist seit einigen Jahren evangelischer Pfarrer in einer Gemeinde in Bonn und dürfte vielen Büchereien bereits bekannt sein von seinen Sachbüchern, in denen er den christlichen Glauben und die Unterschiede der Religionen beschreibt und erklärt. Für größere Bestände gerne empfohlen."
Helene Schäuble, https://buechereien. ekir. de/, 22. 05. 2019
"Heilige Alltagsmomente
Das Leben schreibt die schönsten Geschichten. »Leben. 100 %« heißt das neue Werk des bekannten Buch- und PROtestant-Autors Georg Schwikart. Der Bonner Pfarrer zeigt einmal mehr, wie sich auch mit wenigen Worten wunderbare Erfahrungen einfangen und verdichten lassen. »Die Notizen eines Pfarrers am Stadtrand«, so der Untertitel, sind eine bunte Sammlung vieler kleiner mehr oder weniger heiliger Alltagsmomente, oft einfach schön, manchmal schmerzlich, witzig wie tiefsinnig. Georg Schwikart erzählt sehr wertschätzend von unterschiedlichen Menschen, denen er in der Gemeinde am Brüser Berg begegnet. Damit zeigt er zwei Dinge: Wie kostbar auch kurze Zusammentreffen von Menschen sein können und welche Inspiration einem im Gemeindepfarramt damit geschenkt wird. Und er erzählt damit viel von sich selbst, was ihm wichtig ist und ihn berührt. Ein Buch wie ein Mosaik. Viele einzigartige Steine fügen sich zu einem Kunstwerk. Dieses Kunstwerk ist das Leben. Vielleicht Georg Schwikarts persönlichstes Buch bislang."
Joachim Gerhardt, Protestant. Evangelische Einblicke, April/Mai 2019
"Buch des Monats
Pfarrblatt Saint-Maurice, Augustinuswerk, April 2019
http://birnstein-liest. de/leben-100-georg-schwikart/
Buchrezension Uwe Birnstein, 29. 01. 2019
Buchtipp:
Nenne dich Herr
Ja, ich nenne dich , Herr`: Denn wenn du mich auch Freund nennst, sind wir doch keine Kumpel. Ich darf im Schatten deiner Flügel ruhen aber ich will auch vor deinem Angesicht niederknien. Zu ignorieren, dass du der Schöpfer bist und ich das Geschöpf das bringt mich dir nicht näher. Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen (Psalm 145, 18) Hat jemand die Nummer für mich. Möchte ich ins Handy speichern.
Kirchenzeitungen Glaube und Leben / Der Sonntag / Bonifatiusbote
Nr. 5, 3. 2. 2019