"In der städtischen Zivilisation sieht man, wie Generationen von Gegenständen, Apparaten und Gadgets einander in immer schnellerem Tempo ablösen . . ." - so beginnt Jean Baudrillards Erstlingswerk von 1968, in dem er die uns umgebenden, hergestellten Dinge als ein geschlossenes Zeichensystem deutet: als eine Scheinwelt des Konsums, in der Wunsch und Ware untrennbar miteinander verknüpft sind. Als das Werk entstand, gab es noch keine PCs, geschweige denn das Internet. Angesichts globalisierter Märkte und einer inflationären Apparatewelt lohnt es sich, dieses faszinierende Dokument postmodernen Denkens heute wieder zu lesen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Einleitung 9
Die Sprache der Gegenstände 21
Die Ausgestaltung des Wohnraums 23
Das überlieferte Milieu 23
Der moderne Gegenstand - von seiner Funktion befreit 25
Das Modell-Interieur 28
Vor einer Soziologie der Ausgestaltung? 34
Der Raumgestalter 37
Die Strukturen der Stimmung 42
Stimmungswert Farbe 42
Stimmungswert Material 50
Persönliche Beziehungen und Stimmung 57
Stimmungswerte: Gebärden und Formen 62
Stilisierung - Handlichkeit - Verhüllung 69
Naturalität und Funktionalität 83
Nachtrag: Wohnung und Wagen 86
Der subjektive Ausdruck 93
Das alte Objekt - Zeit und Dauer 95
"Stimmungswert" Historizität 95
Symbolischer Wert: Mythos des Ursprungs 96
Die "Authentizität" 98
Die "Beseelung" des Hauses 99
Legende und Nützlichkeit 103
Kontrapunkt: das technische Objekt und die Primitiven 106
Der Antiquitätenmarkt 108
Der kulturelle Neo-Imperialismus 109
Die Sammlung 110
Gegenstand ohne Funktion 110
Die Sammelleidenschaft 112
Das schönste Haustier 114
Das Spiel mit der Serie 116
Von der Quantität zur Qualität: das Unikat 117
Gegenstände und Gewohnheiten: die Uhr 120
Gegenstand und Zeit: der geregelte Kreislauf 122
Gegenstand im Gewahrsam: die Eifersucht 126
Entstrukturiertes Objekt: die Perversion 128
Freude an der Freude 132
Selbstgespräch 135
Gadgets und Roboter 137
Technische Konnotation: Automatismus 139
Der Automatismus 140
Der funktionelle Rausch 143
Das Trugbild des Automaten 145
Der Roboter als Supergegenstand 150
Metamorphose der Technik 156
Technik und System des Unbewußten 161
Gegenstände und Verbrauch 169
Modelle und Serien 171
Vorindustrieller Gegenstand und industrielles Modell 171
Der "verpersönlichte" Gegenstand 174
Die Idealität des Modells 178
Vom Modell zur Serie 180
Der Kredit 194
Rechte und Pflichten des Konsumenten 194
Eine neue Ethik: Verbrauch vor Erzeugung 197
Der Kaufzwang 199
Der wunderbare Einkauf 200
Die Doppeldeutigkeit der Haushaltswaren 201
Die Werbung 203
Gespräch über den Gegenstand und Gesprächsgegenstand 203
Befehl und Aussage im Werbegespräch 204
Die Logik des Weihnachtsmanns 205
Die mütterliche Instanz: das moderne Sitzmöbel 207
Kaufkraftfestival 212
Doppelte Instanz: Belohnung und Strafe 216
Die kollektive Annahme 220
Ein neuer Humanismus? 225
Eine neue Sprache? 231
Vor einer neuen Definition des "Verbrauchs" 243
Die Rache der Dinge und der Terror des Systems
Nachwort von Florian Rötzer (2007) 250