"Pack up the Moon" von Kristan Higgins ist als Taschenbuch mit 528 Seiten bei Lübbe erschienen.
Lauren und Joshua führen eine absolut harmonische Beziehung, sind seit knapp 4 Jahren glücklich verheiratet und alles könnte perfekt sein - wäre da nicht Laurens Diagnose...sie leidet an einer unheilbaren Krankheit, die ihr Lungengewebe nach und nach vernarben lässt und somit das Atemvolumen immer mehr reduziert....
Um auch nach ihrem Tod für ihren Mann da sein zu können und ihm zur Seite zu stehen, schreibt Lauren 12 Briefe an Joshua - einen für jeden Monat im ersten Jahr nach ihrem Tod. Übergeben werden die Briefe von Laurens bester Freundin Sarah und Joshua erhält in jedem Brief eine Aufgabe, die er erledigen soll. Was mit einem vermeintlich einfachen Einkauf anfängt, steigert sich bald schon zu wirklich herausfordenden und auch unangenehmen ToDos für Josh, der aufgrund einer leicht autistischen Störung ohnehin bisweilen zwischenmenschliche Kontakte als ausgesprochen schwierig empfindet.
Kristan Higgins erzählt die Geschichte der Beiden aus jeweils wechselnden Perspektiven, Lauren und Joshua kommen abwechselnd zu Wort und auch zeitlich spielt sich das Geschehen auf unterschiedlichen Ebenen ab - Lauren lässt die Leserinnen und Leser an ihrer Gefühls- und Gedankenwelt während ihrer letzten Lebensmonate teilhaben und Joshua begleiten wir durch seine Trauer und Verzweiflung sowie seiner weiteren Entwicklung nach dem Tod seiner heißgeliebten Frau.
Der Schreibstil ist unglaublich emotional und bewegend, sehr traurig und emotional zugleich. Außerdem blitzt immer wieder ein feiner Humor durch, der die Atmosphäre trotz allen Ernstes immer wieder auflockert.
Eine zentrale Rolle spielt auch Laurens bereits verstorbener Vater, dem Lauren auch immer wieder Briefe schreibt, in denen sie ihm ihr Herz ausschüttet - das hat mich tief berührt!
Durch die Aufgaben, die Lauren in ihren Briefen an Josh stellt, kommt es ganz toll herüber, wie Josh seine Trauer nach und nach verarbeitet und wie seine persönliche Entwicklung ohne seine Frau fortschreitet und er wieder in ein Leben, einen Alltag und auch dessen schöne Aspekte zurückfindet.
Wer etwas kritisieren möchte, der kann sicherlich anmerken, dass ihm die Beziehung des Paares zu perfekt und glatt ist - in meinen Augen hat die Autorin das ganz bewusst so gestaltet, damit klar wird, dass auch im allergrößten Schmerz Weiterentwicklung und Hoffnung vorkommen und dass das Leben immer weitergeht, so schwierig das auch sein mag...
Und obwohl ich überhaupt kein Fan von Liebesgeschichten bin, hat mich dieser Roman tief bewegt und mehrfach flossen auch die Tränen - von mir 5 Sterne!