Dieses Buch zeichnet eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte und der Stadtgeschichte nach, gleichzeitig exemplarisch für andere Orte mit einst jüdischer Bevölkerung. Erzählt wird dieses Kapitel anhand der akribisch recherchierten und belegten Lebensgeschichten von 140 ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern der Stadt Westerburg, einer Kleinstadt im Westerwald. Hintergrundinformationen und Bildmaterial, zu denen auch im Ausland wohnende Nachfahren der Verfolgungs opfer dankenswerterweise beigetragen haben, bereichern das Werk. Es bietet die Grundlage für weitere Forschungen. Den unter dem Naziregime verfolgten, vertriebenen und vernichteten Juden der Stadt ist Name, Gesicht und Erinnerung gegeben.
Die Lebensgeschichten sind berührend erzählt. Herz und Verstand der Leserinnen und Leser werden angesprochen. Die Art der Aufarbeitung und Erinnerung trägt zum Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus bei.
Dieses Buch ist ein Zeugnis der regionalen und allgemeinen Vergangenheitsaufarbeitung und dient dem Prozess der Versöhnung. Den Nachfahren der Westerburger Juden eröffnet es zudem einen Teil der Familiengeschichte und die Gewissheit, dass ihren Angehörigen ein ehrendes Andenken bewahrt wird.