Befinden wir uns - 250 Jahre nach dem sogenannten Zeitalter der Vernunft - am Ende aller Weisheit oder erst am Beginn eines zeitgemäßen Aufklärens, wie es Robert Riedl fordert?
Die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies interpretiert Robert Riedl als Sanktion des ersten Religionsprofessors Dr. Gott, der wissbegierige Schüler zur Strafe vor die Klassentür stellt. Die Neugier von Adam und Eva führt jedenfalls zur Erkenntnis von Gut und Böse, zum Wissen, dass die paradiesische Welt verloren ist und den Fachbuchautor zu folgenden Fragen: Ist dieser erste Erkenntnisgewinn also ein Wegweiser aus dem Paradies? Ist der Preis, den der Mensch zu zahlen hat, kommt er zu neuen Erkenntnissen, der Verlust eines "paradiesischen" Weltbildes, an das er geglaubt hat? Versucht der Mensch nicht gerade über Erkenntnisse zu einer neuen Welt zu kommen, die "paradiesischer" als die alte ist? Der Autor reflektiert in seinem Fachbuch das Denken klassischer Aufklärer wie Xenophanes, Sokrates oder Immanuel Kant ebenso wie Überlegungen von Gesellschaftsphilosophen der Kritischen Theorie und Aufklärer der Gegenwart, um konkrete Prämissen für ein »postmodernes Aufklären« abzuleiten.