Bitte auf keinen Fall den Buchtitel ernst nehmen. Das wäre jammerschade, denn schon auf den ersten Seiten wird schnell klar, dass sich die 67 ungewöhnlichen Bastelideen in dem 330 Seiten starken Buch an Bastelaffine wendet, also ganz klar auch an Mütter, besonders freilich an Mädchen und Jungen.
Nach einer Einführung zu bestimmten Arbeitstechniken und dem Hinweis, dass der Autor aus Großbrittanien stammt und daher in Deutschland bei einigen Materialien eventuell Alternativen gesucht werden müssen, folgen die Kapitel "Gefährliche Deko", "Originelles für zu Hause", "Schräge Wissenschaft", "Actions-Gadgets (Originelle Spielerei, Schnickschnack)", "Verdeckte Operationen", "Schräges für Spiel und Party", "Allerlei Nützliches". Am Ende finden sich zudem eine Reihe von kopierbaren Illustrationen und Vorlagen und nochmal ein paar Zeilen über den Autor.
Die einzelnen Bastelvorschläge sind tatsächlich ungewöhnlich und fast alle aus einfachen, Kostengünstigen Materialien, Papier- oder Kartonabfällen, Draht, Gummibändern, Bindfaden, Farbe und wenigen weiteren Alltagsmaterial herzustellen. Die Ergebnisse sind außergewöhnlich und teilweise auch skurril, was jedoch sicher den Reiz am Nachbasteln oder auch - ganz klare Empfehlung des Autors - Verändern erhöht.
Es gibt Anleitungen für eine eindrucksvolle "Godzilla"-Stadtansicht fürs Fenster, einen witzigen Käfig für Plüschtiere, die "Ich-krieg-dich"-Wetterfahne, ein Murmel-Trampolin, einen Tür hohen Kran, einen künstlerischen Wandtresor, eine gruselige Säbelzahnspinne , Zen-Servietten, eine Frankensteinschleuder oder witzige Klapp-Grußkarten für verschiedene Anlässe.
Alle Anleitungen sind locker und anschaulich illustriert sowie in Arbeitsschritten beschrieben. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist allerdings das etwas "wilde" Layout des Buches. Hier braucht es schon einiges an Konzentration, um die Zeichnungen in Verbindung mit den Anleitungen verstehen nachvollziehen zu können, zumal manche (wenige) Bezeichnungen in den einfachen Schwarzweiß-Zeichnungen englischsprachig sind (Glue, yellow ...).
Bei der Verwendung einiger Werkzeuge ist eine gewisse Übung und Vorsicht geboten, so dass es gut tut, jemand Erfahrenes im Umgang mit den Geräten und Materialien in der Nähe zu haben. Das muss aber eben nicht unbedingt ein Papa sein. Auf jeden Fall weckt die Zusammenstellung der Anregungen die Werkellust und die Freude über die Objekte, die dann das Kinderzimmer oder den Gruppenraum zieren und das gemeinsame Tun und Spielen bereichern. "Cool"!
(c) 9/2015, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.