Die Quellen über die Eroberung Mexikos stellen zuerst die Interessen ihrer Autoren dar und erfordern daher eine ethnographische und militärisch-politische Kritik. Der Eroberungsprozeß ist die Anfangsphase des Kulturwandels. Der Kulturwandel wird meist auf den Druck der Spanier und besonders der Kirche zurückgeführt. Die Kolonialkultur wurde aber von den Mesoamerikanern durch Auswahl bei der Übernahme nach ihrem Modus gesteuert entwickelt. Die untergehende mesoamerikanische Tradition erwies sich durch Anwendung ihrer Prinzipien und schnelle Lernfähigkeit als sehr dynamisch. Die dortige Kolonialkultur ist daher als epimesoamerikanisch zu bezeichnen.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Das kortesische Mexiko - Die Eroberung Mexikos aus Sicht der Mexikanistik - Der Kulturwandel im Laufe der Eroberung, besonders der Kriegsführung, Technologie und Politik - Der Kulturwandel und die begleitenden Prozesse - Änderungen in der Familienstruktur und politischen Organisation durch die Christianisierung - Die Akkulturationstätigkeit der Patres durch Missionierung, Alphabetisierung und auf anderen Gebieten - Die Hybridreligion des 16. Jahrhunderts - Die Stellung des indianischen Adels nach der Conquista.