Motive des Gehens und Bleibens und die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte durchziehen das Werk von Uwe Johnson, mit dessen Texten Volker Koepp in die biografischen und literarischen Gegenden des Schriftstellers reist. Vor allem geht es in den Nordosten Deutschlands, zu Menschen, die von ihrem Leben in der unmittelbaren Gegenwart, von ihren Erinnerungen, vom Ausharren an den Orten ihrer Herkunft, vom Fortziehen und auch von Uwe Johnson erzählen. Uwe Johnson wurde 1934 in Cammin, in Pommern, dem heute polnischen Kamien Pomorski an der Ostsee geboren und starb 1984 mit nur 49 Jahren im englischen Sheerness-on-Sea an der Nordsee. Die mecklenburgische und pommersche Herkunft blieb für ihn lebenslang ein wichtiger literarischer Bezugspunkt. Erst recht, nachdem er 1959 die DDR verlassen hatte und fortan in West-Berlin, New York und England lebte. Auf seiner Fahrt durch die Zeit fragt Volker Koepps Film, welche Bedeutung die Vergangenheit für das gegenwärtige Leben hat und wie ein hoffnungsvoller Blick auf die Zukunft mit Motiven des Gehens und Bleibens zusammenhängt. Textzitate Uwe Johnsons eröffnen dabei einen filmischen Erzählraum, der Geschichte und Gegen- wart gedanklich und sinnlich zusammenführt. Wie nebenbei entsteht so auch ein fragmentarisches Lebensbild eines der bedeutendsten deutschen Nachkriegsautoren und eine Annäherung an sein Werk.