Kommissar Avila lernte ich in Mord in der Levada kennen, später in Madeiragrab war seine Frau schwanger. Und nun, in seinem zweiten Fall ist Avila stolzer Vater eins fünf Monate alten Mädchens.
Nachdem seine Schwiegermutter über drei Wochen bei den Avilas zu Besuch war, steht der Besuch des Schwiegervaters bevor. Avila graut es davor, er hätte einfach gerne wieder Ruhe. Als eine Wasserleiche gefunden wird, hofft er sich mit den Ermittlungen beschäftigen zu können. Aber diese werden eingestellt. Pech für Avila, nun muss er mit Frau, Kind, Schwiegervater und seinem Chef und dessen Frau für ein Wochenende in ein Hotel fahren. Eigentlich sollte es dort entspannter sein als zuhause, doch durch ein heftiges Unwetter werden sie von der Umwelt abgeschnitten. Und dann treibt auch noch eine Leiche im Pool.
Während Avila und sein Chef Lobo alles Mögliche versuchen, um herauszufinden, was mit der toten Person im Pool passierte, werden unten im Tal die Ermittlungen betreffend der Wasserleiche durch Vasconcellos, Baroso und die Gerichtsmedizinerin Souza wieder aufgenommen. Neu zum Team stösst Sargento Fonseca mit seinem Spürhund Galina.
Der Leser wird nun Zeuge davon, dass beide Fälle irgendwie zusammen hängen. Doch da die Teams nicht miteinander kommunizieren können, wissen sie selbst nichts davon. Die jeweils fehlenden Teile der Ermittlungen werden erst gegen Ende herausgefunden, als sie zumindest zeitweise wieder telefonieren können. Damit bleibt der Fall spannend bis zum Schluss.
Der Hotelteil erinnert an klassische Whodunit-Krimis - einer von den sich im Hotel aufhaltenden Personen muss etwas mit den Morden zu tun haben. Bloss wer? Motive hätten einige der Anwesenden. Avila arbeitet unter Hochdruck, Lobo ist keine grosse Hilfe. Und je näher sie der Lösung auf die Spur kommen, je stärker sind sie alle in Gefahr.
Die Atmosphäre oben im Hotel ist aufgrund des Unwetters sehr düster. Irgendwie wollte mir das nicht so recht passen, auch wenn mir klar ist, dass auf Madeira nicht immer die Sonne scheint. Leticia, Ines und ein paar andere Charaktere fand ich teilweise sehr blauäugig und naiv - das mussten sie zum Gelingen der Geschichte leider sein.
Die Zusammenarbeit im Tal-Team fand ich gelungen, Vasconcellos und Souza zeigen Eigeninitiative und nutzen ihre Kontakte. Insgesamt ein interessanter und fesselnder Krimi.
Fazit: Stimmiger und packender zweiter Fall für Commissario Avila!
4 Punkte.