Eine Kreuzfahrt im November als Kulisse hat der Autor Mick Schulz für sein Buch "MS Mord - Tödliches Nordlicht" gewählt. Dazu passen sowohl der Titel als auch das stimmungsvolle Cover.Angelegt ist das Buch in 27 Kapiteln, von denen nur einige wenige Kapitelüberschriften tragen. In wechselnden Abschnitten wird parallel die Geschichte einiger Reisender entwickelt. Hier sind auch häufige Sprünge in die Vergangenheit zu verzeichnen, Auf diese Art kann eine recht gute Charakterisierung der Protagonisten erreicht werden: Da ist z.B. der Klima-Aktivist, der zu terroristischen Maßnahmen greifen möchte, die alternde Opernsängerin, die unter schlimmen Erlebnissen leidet, die Chefin eines Firmen-Imperiums mit ihrem Enkel aus einer unerwünschten Beziehung und der trauernde Vater, dessen Familiengeschichte unsagbar tragisch verlaufen ist, um nur einige zu benennen. Diese Charakterstudien sind gut gelungen. Allerdings bleibt die Krimi-Spannung über weite Passagen auf der Strecke. Die interessante Frage: "Wird der Terror-Anschlag gelingen oder nicht?" wird erst auf den letzten zwanzig Seiten beantwortet. Auch auf das Nordlicht müssen Passagiere und Leser sehr lange warten!Daher ist die Lektüre für geduldige Leser geeignet, die sich gerne auf Reisebeschreibungen entlang der norwegischen Küste einlassen und die ein wenig Kreuzfahrt-Atmosphäre schnuppern möchten.Als Reiselektüre für eine solche Route ist das Buch eine echte Empfehlung.Von mir gibt es vier Sterne.Bei Gelegenheit werde ich in weitere Bände der Reihe hineinschnuppern.