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Der falsche Inder

(20 Bewertungen)15
90 Lesepunkte
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Ein geheimnisvolles arabisches Manuskript im ICE Berlin-Munchen, das niemandem zu gehoren scheint und worin acht Mal auf verschiedene Weise die Lebensgeschichte desjenigen erzahlt wird, der es zufallig findet und liest. Dieses Romandebt handelt von der Flucht eines jungen Irakers, der unter Saddam Hussein im Gefngnis sa und vor Krieg und Unterdrckung flieht, sich in mehreren Lndern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter, Kellner durchschlgt; der vom Unglck verfolgt scheint und doch immer wieder auf wundersame Weise gerettet wird. Auf seiner Reise durch Nordafrika und Europa trifft er viele andere Flchtlinge aus aller Welt, die wie er auf der Suche nach einem Leben ohne Hunger und Krieg sind und dafr sehr viel opfern. Ihre Stimmen und Schicksale verbinden sich in Khiders Roman zu einem modernen realistischen Mrchen. Abbas Khider verbindet das Tragische mit dem Komischen, das Groteske mit dem Alltglichen, die Exotik des Orients mit den Lebenserfahrungen eines Flchtlings. Er beeindruckt durch seinen ungeschnten Blick und die Beilufigkeit, mit der er vom Elend wie von Wundern erzhlt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
04. August 2011
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
160
Dateigröße
1,63 MB
Autor/Autorin
Abbas Khider
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783960541127

Portrait

Abbas Khider

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. 1996 floh er nach einer Verurteilung aufgrund "politischer Gründe" und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak. Von 1996 bis 1999 hielt er sich als illegaler Flüchtling verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam. Lyrik in verschiedenen Publikationen.

Khiders Debütroman "Der falsche Inder" wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. 2011 folgte der Roman "Die Orangen des Präsidenten". Khider erhielt im selben Jahr ein sechsmonatiges Arbeitsstipendium der Robert-Bosch-Stiftung sowie ein dreimonatiges Arbeitsstipendium der Villa Aurora in Los Angeles, USA. 2013 ist er Stipendiat im Künstlerhaus Edenkoben und hat außerdem die Poetik-Dozentur der Universität Landau inne.

Abbas Khider erhält 2013 den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil, eine Auszeichnung, die nur alle drei Jahre vergeben wird. In der Begründung der Jury heißt es: "Wie schon in seinem autobiografisch inspirierten Gefängnis- und Taubenzüchter-Epos 'Die Orangen des Präsidenten' erweist sich Abbas Khider als ein ebenso lakonischer wie heiterer Chronist, als Meister der Situationskomik und geborener Erzähler."

Abbas Khider lebt in Berlin.

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LovelyBooks-BewertungVon Tokall am 21.04.2022
Bei "Der falsche Inder" handelt es sich um den Debutroman von Abbas Khider, von dem ich bereits "Der Erinnerungsfälscher", "Ohrfeige" und "Brief in die Auberginenrepublik" gelesen habe (vgl. frühere Rezensionen). Und es finden sich bereits in diesem Roman viele Themen wieder, die auch in den späteren Romanen eine Rolle spielen werden. Zentral ist das Thema "Flucht aus dem Irak". Das erzählerische Arrangement ist kreativ. Die Geschichte wird von einer Rahmenhandlung umgeben. Der Fahrgast Habibi, aus dessen Sicht in der Ich-Form erzählt wird, findet im Zug ein herrenloses arabischsprachiges Manuskript. Darin wird die Lebensgeschichte von Rasul Hamid dargestellt, die seiner eigenen gleicht. Die Erlebnisse von Rasul Hamid stellen also eine Geschichte in der Geschichte dar. Sie besteht aus acht Kapiteln und ist ebenfalls in der Ich-Perspektive verfasst. Jedes Kapitel erhält einen eigenen roten Faden, sozusagen eine Art Leitthema, und liest sich dabei wie ein in sich geschlossener Erzählabschnitt. Es wird also kunstvoll mit Genregrenzen "gespielt", die überschritten werden. "Der falsche Inder" ist sowohl Roman, (fiktive) Biographie und Kurzgeschichten-Sammlung.   Zunächst einmal wird deutlich, dass Rasul mit seiner eigenen Identität hadert, aufgrund seiner ungewöhnlichen Hautfarbe wird er in seinem Heimatland, dem Irak, oft für einen Inder gehalten. Er ist Schriftsteller, ist in einer bildungsfernen Familie groß geworden und verliert durch tragische Ereignisse immer wieder sein bisheriges literarisches Schaffen in Form von Manuskripten (welche Ironie!). Er schildert viele humorvolle, aber auch ernste Begebenheiten. Im dritten Kapitel schildert er z.B. die Reize der Frauen und der Erzählton wird frivol. Oft ist der Erzählton aber auch scharfzüngig, sarkastisch-bissig. So z.B. im vierten Kapitel, wo Rasul seine Erinnerungen an Wandaufschriften in verschiedenen Ländern auferstehen lässt. Oft ist Rasuls Blick ungeschönt. So z.B. im fünften oder siebten Kapitel, wenn er über seine Kriegserfahrungen schreibt, über das Gefühl der inneren Leere, seine Fluchterfahrungen oder über seine Gefängnisaufenthalte und Mithäftlinge. Im sechsten Kapitel wiederum ist Rasuls Darstellung wieder hoffnungsvoller. Er berichtet von Wundern, vor allem von Begegnungen mit hilfsbereiten Menschen, die ihn auf seiner Flucht retteten. Letztlich liest sich Rasuls Geschichte wie eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die teilweise so abenteuerlich wie in einem Action-Film geschildert werden. Er nimmt uns mit auf seine Reise durch Jordanien, Libyen, die Türkei, Griechenland, Italien und Deutschland. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, fand die dargestellten Ereignisse unheimlich interessant. Leider war das Buch dann nach ca. 160 Seiten aber doch schon vorbei. Wie schon von den anderen Romanen von Abbas Khider, die ich gelesen habe, bin ich auch von diesem Werk sehr beeindruckt. Mir gefällt der oft sarkastisch-bissige, humorvolle, scharfzüngige Erzählton, der diesen Roman zu etwas Besonderem macht. Ich empfehle die Lektüre und vergebe (wieder einmal) fünf Sterne. Fazit: Ein Werk, das sich von der Qualität in das übrige literarische Schaffen von Abbas Khider einreiht. Wieder sehr lesenswert und abwechslungsreich! Als besonders gelungen habe ich in diesem Debutroman die erzählerische Gestaltung und den gewählten Erzählton empfunden.
LovelyBooks-BewertungVon Catastrophia am 01.02.2022
Interessantes Thema, aber leider stößt mir der extrem sexistische Protagonist sauer auf.