Gute Idee aber eher schwache Umsetzung¿ Das Buch tritt im Grunde die ganze Zeit auf der Stelle
Callas Leben ist vorherbestimmt. Sie ist eine Gestaltwandlerin, eine Wächterin und der Alpha ihres Rudels. An ihrem achtzehnten Geburtstag soll sie Ren, den anderen Alpha heiraten und gemeinsam sollen sie ein neues Rudel anführen. Doch als Shay in ihr Leben tritt, verändert sich alles und Calla beginnt zum ersten Mal, ihre Bestimmungen und ihre Führung in Frage zu stellen. Ich hab mich schwer getan, das Buch zu lesen. Nicht weil die Idee nicht gut war, das war sie definitiv (auch wenn man sich den Ausgang bzw. die Entwicklung so einigermaßen denken konnte). Es waren auch Elemente drin, die mir sehr gefallen haben oder die Neugier auf mehr geweckt haben aber die halten sich in Grenzen. Man hat ganz am Anfang des Buches eine kurze Spannungsszene und am Ende nochmal, aber zwischendrin kommt die Geschichte nicht wirklich voran. Vielmehr tritt sie die ganze Zeit auf der Stelle. Es passiert immer wieder das Gleiche, ich hatte den Eindruck das Buch hat zu 90% entweder im Chemieraum mit Ren und Calla oder in der Bibliothek mit Shay und Calla gespielt.Und jedes Mal das Gleiche.Im Chemieunterricht irgendein Versuch, irgendeine Unterhaltung und dann schafft es Ren wieder nicht seine Hände bei sich zu behalten, Calla geht innerlich in Flammen auf und möchte mehr, weißt ihn aber immer wegen der Regel ab.In der Bibliothek recherchieren Shay und Calla die ganze Zeit, reden und Calla geht innerlich wieder in Flammen auf und wünscht sich, er würde sie berühren.Immer und immer wieder, manchmal in einem anderen Kontext aber jedes Mal mit dem gleichen Endergebnis. Ich verstehe auch Callas Zwiespalt zwischen dem, was für sie immer ihre Bestimmung war und dem, was ihr Herz zum ersten Mal sagt, aber dennoch kam mir die Darstellung mehr als einmal übertrieben vor. Aber gut, das sei mal dahingestellt, dass das alles ja noch Teenager sind, die im Zweifel ihre Hormone noch nicht so richtig im Griff haben.Wobei es mich schon auch gestört, wie penetrant und aufdrängend sowohl Ren als auch Shay auf ihre Art waren. Ren wenn es ums körperliche ging, Shay wenn es darum ging, sich über Calles emotionale Grenzen hinauszusetzen. Ein nein wurde nicht hingenommen, sondern einfach übergangen. Kritische Darstellung meiner Meinung nach. Auch das Finale war... eher öde. Klar, es kam nochmal ein großer Showdown auf, Drama etc. aber auch nicht wirklich etwas, das jetzt großartig überrascht hat. Ob das Ende jetzt als offenes Ende oder Cliffhänger gewertet werden kann... Ich weiß es nicht. Mir würde es jetzt auch nicht großartig etwas ausmachen, die Folgebände nicht mehr zu lesen. Da ich sie jetzt schon daliegen habe, werd ichs einfach mal versuchen und der Geschichte noch eine Chance geben. Insgesamt kann ich aber nur sagen, dass das Buch nicht so wirklich überzeugt hat.