Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1, 3, Alice-Salomon Hochschule Berlin (Frühpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der in den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten entstandene Begriff Klassismus "[. . .] bezeichnet die Diskriminierung oder Unterdrückung aufgrund der Klassenzugehörigkeit oder der Klassenherkunft" (vgl. Kemper 2008, S. 50), die sowohl auf institutioneller und struktureller, als auch auf individueller Ebene stattfinden kann. Andere synonym verwendete und populärere Begriffe sind "Klassenwiderspruch" oder auch "Klassenrassismus".
Chuck Barone, ein Theoretiker für Klassismus, unterscheidet drei Ebenen von Klassismus, die mittlerweile auch in Deutschland rezipiert werden:
Die Makro-Ebene umfasst "institutionell bedingte Unterdrückung einer Klasse durch eine andere vor allem durch ein bestimmtes polit-ökonomisches System" (vgl. http://de. wikipedia. org/wiki/Klassismus).
Auf Meso-Ebene sind Unterdrückungsmechanismen angesiedelt, die sich innerhalb von Gruppen mithilfe von negativen Vorurteilen und Stereotypen manifestieren und durch die Medien, beispielsweise, aufrecht erhalten oder sogar konstruiert werden.
Die Mikro-Ebene bezieht sich auf die individuelle Diskriminierung eines jeden Einzelnen durch seine Äußerungen, Einstellungen und seine Interaktionen.
Grundsätzlich sind diese einzelnen Ebenen miteinander verschränkt und funktionieren, zumindest auf Meso- und Mikro-Ebene, nicht nur als Top-Down-Praxis. Diskriminiert wird auch von unten nach oben, da von Reichen ebenso unterschiedliche Stereotypen existieren, wie von Armen. Für das Verständnis der Mechanismen von Klassismus ist es jedoch wesentlich, dass "[d]ie jeweiligen einzelnen Korrelationen zwischen einer abhängigen Variablen [. . .] und sogenannten unabhängigen Variablen, wie Geschlecht, Alter, Religion, ja selbst Ausbildungsniveau, Einkommen, Beruf [. . .] tendenziell das umfassende System der Beziehungen [verschleiern], auf denen in Wirklichkeit Stärke und Ausprägung der innerhalb einer solchen Korrelation registrierten Effekte beruhen" (vgl. Bourdieu 1982, S. 178).