"Between Your Memories" ist der zweite Band der New-Adult-Dilogie von Basma Hallak.Die Bücher bauen aufeinander auf und können deswegen nicht unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe versucht, die Rezension möglichst spoilerfrei zu halten, man sollte jedoch den ersten Band gelesen haben.In "Between My Worlds" lernen wir Fotografin Kalima kennen. Ihre erste Ausstellung endet in einem Shitstorm und so flieht sie aus Berlin nach Island. Dort trifft sie auf Nói, der sie nicht nur in dem Lokal seiner Eltern einstellt, sondern auch auf Island herumführt und ihr hilft, die Bilder eines Bildbandes nachzustellen, der Kalima sehr am Herzen liegt. Doch Kalima lässt ihre Vergangenheit nicht los und nach einem traumatischem Vorfall in einem Einkausfszentrum verlässt sie Island wieder.Zurück in Berlin ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst - doch dann taucht Nói auf und möchte ihr zur Seite stehen.Basma Hallak hat einen verspielten Schreibstil, der den Witz und Sarkasmus in Kalimas Aussagen stets betont. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, die Dilogie ist keine leichte Unterhaltung. Die malerische Kulisse Islands ist zwar geblieben, Basma Hallak hat sich jedoch bewusst entschieden, ernstere Themen mit der Handlung zu verflechten.So ist Kalima eine Figur, die durch ihren Migrationshintergrund schon in ihrer Kindheit negative Erfahrungen sammeln musste und dies auch bei ihrer Familie, insbesondere der Mutter, miterlebt.Als sie in Island ankommt, ist sie innerlich zerrissen durch Ängste, Zweifel und Traumata. In Nói findet sie jemanden, der ihr hoffnungslos verfällt, aber ebenfalls mit alten Wunden der Vergangenheit zu kämpfen hat.Nach dem Ende von "Between My Worlds" lassen wir eine Kalima zurück, die sich selbst verloren hat."Between Your Memories" ist nun eine Geschichte des Wiederfindens. Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt Basma Hallak die Geschichte von Lima und Nói weiter, bei der man nicht weiß, ob sie noch ein Happy End finden wird. Es wird beschrieben, wie innere Dämonen und Geister der Vergangenheit die innere Heilung erschweren. Doch die Gestaltung der Dilogie verrät es schon: Während "Between My Worlds" in tiefem Blau gehalten ist, wandelt sich der Farbverlauf im zweiten Band zu einem zarten Rosa, wie Hoffnung am Horizont.Und so machen die Figuren eine Weiterentwicklung durch, die sich echt anfühlt und in den Rahmen der Geschichte passt. Ich rate jedoch dazu, sich auf jeden Fall die Triggerwarnungen durchzulesen.