SPIEGELBERGChristof GasserBei einem schweizerisch-französischen Empfang trifft die Journalistin Cora Johannis unerwartet auf ihre frühere Freundin, die ehemalige französische Botschafterin Françoise Gravier. Doch die Wiedersehensfreude wird von einem unangenehmen Zwischenfall überschattet: Françoise wird von einem Mann belästigt, der sich später als Separatist Gerad herausstellt - ein Mann, der seit Jahren wegen des Mordes an seiner damaligen Freundin gesucht wird.In derselben Nacht ereignet sich ein mysteriöser Unfall, bei dem Françoise schwer verletzt wird. Bevor sie ins Koma fällt, bittet sie Cora eindringlich, sich um "Camille" zu kümmern. Doch wer ist Camille?Coras Nachforschungen führen sie in den Kanton Jura, den jüngsten der Schweiz, wo sie in gefährliche Machenschaften hineingezogen wird, die ihre Wurzeln in den 1970er-Jahren haben - der Zeit des sogenannten "Jurakonflikts". Damals kämpften Separatisten mit Unterstützung Frankreichs für die Abspaltung vom Kanton Bern, und der Konflikt verlief oft gewaltsam.Gasser erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen und setzt dabei die Journalistin Cora Johannis gekonnt in den Mittelpunkt. Der dritte Teil der Reihe ist in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht gelesen haben muss, um der Handlung folgen zu können.Der Autor schafft es erneut, historische Fakten nahtlos in einen fesselnden Krimi zu verweben. Besonders die lebendigen Landschaftsbeschreibungen tragen dazu bei, dass man das Gefühl hat, selbst im Jura unterwegs zu sein und die Bergruine "Spiegelberg" schon besichtigt zu haben. Die Handlung ist komplex und vielschichtig, das Ende bleibt bis zuletzt unvorhersehbar.Ein kleiner Kritikpunkt: Einige Wendungen wirkten auf mich zu arrangiert, wodurch gelegentlich das authentische Gefühl verloren ging.Fazit:Ein gelungener, spannender und regionaler Krimi, der das Versprechen des wunderschönen Covers einlöst.4/ 5