Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nach den ersten paar Seiten erst mal den Eindruck, das Buch sei doch nichts für mich. Aber gleich vorweg: Ich bin sehr froh, dass ich dran geblieben bin!'Asche ist furchtlos' ist schon gleich zu Beginn sehr besonders, da wir es hier quasi mit einem riesigen Dialog zutun haben. Ciri führt ein Gespräch mit ihrem Vater Jonas, welcher Ciri und somit auch uns als Leser seine Geschichte aus der Vergangenheit in Ich-Form erzählt. Diese Art der Erzählung kannte ich bisher nicht, weshalb sie mir anfangs etwas merkwürdig vorkam. Aber nach einiger Zeit, hat genau diese Erzählform richtig Eindruck bei mir hinterlassen. Jonas lernt gleich zu Beginn Nora kennen, von der er sich sofort angezogen fühlt. Nora ist ein sehr extremer Charakter, der sehr unnahbar, aber ebenso interessant ist. Obwohl sie eigentlich nur eine Nebenrolle spielt, ist sie unglaublich präsent. Es dreht sich eigentlich nur um sie. Clint Lukas hat es eindrucksvoll geschafft, dass ich als Leserin genauso fasziniert von Nora war wie alle anderen und das obwohl ich bereits spürte, dass ihr Verhalten sehr kritisch ist. Dieses Gefühl zog sich durchs ganze Buch. Eine Mischung aus Abneigung und Faszination. Generell hatte dieses Buch einen so besonderen Vibe, da es in der Drogenszene Berlins spielt. Für mich eine ganz neue Welt, die mich aber beängstigend stark in ihren Bann gezogen hat. Es ging sehr viel um Drogenmissbrauch und obwohl alle in diesem Buch diesen auf die leichte Schulter nehmen, schafft der Autor trotzdem eine bedrückende Atmosphäre, die danach schreit, dass irgendwas verdammt schief läuft.Die Geschichte ist in 3 Teile geteilt, von denen mir der erste Teil am besten gefallen hat. Der zweite hat sich für mich irgendwann etwas gezogen, da mir immer weniger bewusst war, was Jonas sich eigentlich mit seinen Handlungen und Entscheidungen noch erhofft hat. Der dritte, sehr kurze Teil war eigentlich nur noch das Ende, welches ich mir auch gerne etwas anders gewünscht hätte. Es passierte auf den letzten Seiten noch etwas, das für mich nicht hätte sein müssen und bei dem ich gar nicht recht verstanden habe, wieso das jetzt sein musste - aber naja. Generell waren dann manche Ereignisse etwas überflüssig und ich hätte mir das Ende bereits an einer früheren Stelle gewünscht.. Im Großen und Ganzen konnte mich Clint Lukas mit seiner Geschichte überzeugen. Ich denke, dass es nicht jedermanns Ding sein wird, aber ich bin sehr froh, mich auf etwas Neues eingelassen zu haben.