»Es geht um Jugend, um Verlust, um Feuer getragen von schnellen, teils derben Dialogen und einem präzisen Blick zwischen den Zeilen. «
»Was extrem interessant ist beim Lesen und was ich auch noch nicht so oft in dieser Ausführlichkeit und in diesem Detailreichtum gelesen habe, ist das Beschreiben von Arbeitsvorgängen, von Arbeitstechniken, man lernt sowohl wie man eine Leiche präpariert als auch wie man Strom verlegt oder wie man ein Schwein schlachtet. Es ist dieses Expertentum, diese Kraft, die seinen Figuren Würde gibt. «
»Auf fünf Seiten findet man hier alles, was man zum gestörten Verhältnis zwischen Ost und West wissen muss. Jede Stimmlage, jeder Ton und jedes Wort passen in dieser Szene wie die Faust aufs Auge. [ ] In all seinen Dimensionen ist Aus unseren Feuern mit dem Arbeitermilieu verbunden. Es wird geraucht, gesoffen und gepöbelt, die Arbeit ist ein festes Ritual, bei dummen Fragen gibt"s eine Schelle. Und zugleich ist unter dieser aufgesetzten rauen Schale eine große Zärtlichkeit. «
»Große Empfehlung! «
»Selten hat es ein Text dafür geschafft, so plausibel zu erklären, wie die Wende-Euphorie bei vielen Ost-Millennials in Lethargie umschlagen konnte. Wie die komplizierte Verflechtung aus Fremdbestimmungserfahrungen, Abwertungsangst, Trotz und ganz aktiver Politikverweigerung dazu führen, dass sich die Protagonisten die Wege, die ihnen offenstehen, manchmal selbst verbauen. [ ] Mit seiner präzisen, oft rauen, ganz beiläufig zärtlichen Sprache hat Müllensiefen schon mal gezeigt, wie man vermeidet, was mir an den Nachwendefestspielen Unbehagen bereitet: Nie wird Gewaltvolles zu lustvoll inszeniert. Nie versucht, den Osten als Staffage für ein Sozialdrama zu benutzen. «
»Aus unseren Feuern ist ein radikales und heftiges Werk und offenbart in seiner Anlage, beginnend in den späten 1980er Jahren bis zur Mitte der 2010er ein wahres Cluster aus Jugend-, Freundschafts- und Todesklängen. «
»Eine aufregende Erzählung aus der Nachwendezeit, die in irrem Tempo und auf mehreren Zeitebenen surfend literarisch Funken schlägt. «
»Der angedeutete Exkurs in die weiteren Interpretationshorizonte zeigt, dass Domenico Müllensiefens Aus unseren Feuern nicht nur eine ostdeutsche Geschichte erzählt, Ost-West-Debatten aufwärmt oder Nostalgie und Rechtfertigungen bedient. Mit seinen genauen und feinen Beobachtungen legt er offen, auf welche Entwicklungen sich eine Gesellschaft gefasst machen muss, die ihren kapitalistischen Modus von Macht-, Wohlstands- und Gerechtigkeitsverteilung verdrängt und sich stattdessen in wohlfeilen bürgerlichen Respektsdiskursen gefällt. [ ] Wir sollten seinen literarischen Weckruf nicht überhören. «
»Dieser Roman hat Drive, dieser Roman hat Tempo und war für mich ein ziemlicher Lesespaß [ ] Domenico Müllensiefen Ein Name, den man sich merken sollte. «
»Ein eindrucksvolles Debüt mit all dem Schwung und dem Übermut, den man einem Debüt nur wünschen kann. Ich bin gespannt, wie sich dieser Autor weiter entwickelt. «Alf Mentzer, hr2 Kultur
»Man kann sich von der rasant erzählten, in der postrevolutionären Transformationszeit der 1990er und 2000er Jahre angesiedelten Handlung führen und verführen lassen, den Text als Generationsroman ebenso lesen wie als Gesellschaftsroman, Sozialroman, Zeitroman, Leipzig-Roman, als Road-Movie oder Coming-of-Age-Geschichte und nicht zuletzt als Kriminalroman. All diese Muster sind präsent und dennoch kunstvoll in ein völlig eigenständiges Werk über Freundschaft und Liebe, Leben und Sterben sowie die kleinen und die großen Tode verwandelt, über eine Generation mit einschneidenden Erfahrungen an Desorientierung, Deplatzierung und gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen. «