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Als »Bella mia« besingt ein Volkslied die Stadt L'Aquila in den Abruzzen - 2009 legt ein Erdbeben sie in Schutt und Asche, tötet Menschen, reißt Familien auseinander.
In einer der Behelfsunterkünfte, die bald die einzige Normalität darstellen, versuchen drei Menschen, den Weg zurück ins Leben zu finden: die Erzählerin Caterina, deren Zwillingsschwester Olivia umkam, als sie noch kurz in das einstürzende Haus zurücklief, Marco, Olivias heranwachsender Sohn, der nach dem Verlust niemanden mehr an sich heranlässt, und die alte Mutter, die sich um alle kümmern will und doch selbst am meisten Hilfe braucht.
Wie soll man einem schweigsamen, störrischen Jugendlichen plötzlich Ersatzmutter sein, wie den eigenen Gefühlen wieder trauen und die Sicherheit finden, sich auf Neues einzulassen? Behutsam, über kleine Gesten und auf ganz unterschiedlichen Wegen finden die drei allmählich aneinander Halt und den Mut, der Willkür und Vernachlässigung durch die Behörden zu trotzen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein eindringlicher Roman über Verlust und verschüttete Gefühle, aber auch über die Kraft, sich neu zu erfinden.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
17. Februar 2016
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
226
Dateigröße
0,26 MB
Autor/Autorin
Donatella Di Pietrantonio
Übersetzung
Maja Pflug
Verlag/Hersteller
Originalsprache
italienisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783956141072

Portrait

Donatella Di Pietrantonio

Donatella Di Pietrantonio wurde in Arsita, einem kleinen Dorf in den Abruzzen, geboren und lebt heute in der Nähe von Pescara. Ihr Debütroman Meine Mutter ist ein Fluss (Kunstmann 2013) wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet; ihr neuer Roman Bella mia war u.a. Finalist des Premio Strega.

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LovelyBooks-BewertungVon Dajobama am 13.12.2020
Eine Geschichte von Verlust und Trauer nach einer Katastrophe. Sehr genau beobachtend und feinfühlig erzählt. Auf jeden Fall lesenswert!
LovelyBooks-BewertungVon Federfee am 28.09.2016
Schreckliche Ereignisse und ihre Folgen kann man viel besser verstehen, wenn das Grauen am Konkreten festgemacht ist, auch wenn es ein Roman ist. Hier sind es drei unterschiedliche Hauptpersonen:Die alte Mutter, die ihre Tochter verloren hat und jeden Tag frische Blumen auf das Grab legt,die Ich-Erzählerin, ihre Tochter, Töpferin, die ihre Zwillingsschwester Olivia verloren hat undMarco, der untröstliche Sohn von Olivia, mit 16 mitten in der Pubertät, pickelig, bockig, zornig, mit einem schwierigen Verhältnis zum Vater, der als Musiker in Rom lebt und sich wenig um ihn kümmert.Alle drei leben in einer Übergangswohnung, die der Staat schnell hat bauen lassen, in einer Trostlosigkeit, die wenig Hoffnung gibt.L'Aquila ist ein historischer Ort in den Abruzzen nordwestlich von Rom, über den ein schreckliches Erdbeben hereinbrach: Tod, Verlust, Zerstörung. Als sich die Erzählerin heimlich in die verbotene rote Zone schleicht, um in ihrem Atelier etwas zu holen, bekommen wir einen kleinen Eindruck vom Ausmaß der Katastrophe. Sie wird immer wieder von ihren Erinnerungen eingeholt und fühlt sich schuldig, dass sie überlebt hat und die Schwester nicht."Wenn ich sie am wenigsten brauchen kann, fallen die Erinnerungen wie Hyänen über mich her." (eBook 58)Und doch regen sich in all' dem Elend und der Hoffnungslosigkeit zarte Pflänzchen, die auf eine Normalisierung hindeuten:Marcos Vater nimmt ihn mit auf eine Konzertreise, die jüngere Freundin der Großmutter ist schwanger und es werden Babysachen gestrickt. Und die Ich-Erzählerin verliebt sich in den Professor aus Bologna, der ihr das neue Atelier vermietet hat. Ob daraus etwas wird, ist fraglich, aber die Zeichen der Hoffnung sind unübersehbar. Er fragt sie, ob sie auch mal an sich denkt."Er wollte das Problem in den Raum stellen, damit es leise an mir nagt wie ein satter Holzwurm." (eBook 152)Das Cover finde ich sehr gelungen: eine zerbrochene Uhr ¿ die Zeit. Der Titel entstammt dem Volkslied 'L'Aquila Bella Mia'.Wenn man ein offenes Ende ertragen kann (ist das Leben nicht immer so?), dann ist dies ein wunderbar zu lesendes Büchlein mit einem zarten Hoffnungsschimmer, vielleicht mit der Botschaft, dass das Leben immer weiter geht.