Buchmeinung zu Hanna von Feilitzsch »Der letzte Ouzo«
»Der letzte Ouzo« ist ein Kriminalroman von Hanna von Feilitzsch, der 2023 im Feilitzsch-Verlag erschienen ist.
Zum Autor:
Hanna von Feilitzsch ist in Deutschland geboren. Die Mutter deutsch, der Vater griechisch. Von klein auf war sie mit beiden Kulturen konfrontiert. Die Liebe zu Griechenland ist nie erloschen, auch wenn Hanna von Feilitzsch mit Ehemann und drei Kindern in Deutschland lebte. Mehrfach im Jahr zieht es die Autorin nach Griechenland. Meist auf die wunderschöne Kykladeninsel Paros.
Zum Inhalt:
Christina Stratou nimmt nach mehrjähriger Pause wieder ihren Dienst bei der griechischen Polizei auf der Kykladeninsel Paros auf. Dort findet sie bei einer Wanderung die Leiche einer jungen Frau. Die Polizei Paros beginnt zu ermitteln. Christina bleibt aber außen vor, aber sie ermittelt auf eigene Faust.
Meine Meinung:
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Der Einstieg hat mir gut gefallen, denn die Beschreibung von Land und Leuten ist sehr atmosphärisch und macht Lust auf einen Urlaubsbesuch. Doch schnell wird die gute Stimmung getrübt, weil ein Maulwurf Details an die Presse gibt und das Ermittlerteam zerstritten wirkt. Der verantwortliche Ermittler schließt Christina von den Mordermittlungen aus, was diese aber nicht einsieht. Ab dieser Stelle begannen meine Probleme mit der Geschichte. Der Chefermittler agiert befangen, machohaft und hat schon schnell den Ehemann der Toten als Täter ausgemacht. Christina hat Erfahrung als Mordermittler, sieht Fehler und Versäumnisse und schweigt trotzdem. So sympathisch sie anfangs wirkte, so verbissen agiert sie später. Sie unterlässt die Weitergabe von ermittlungsrelevanten Informationen und hat auch bald einen Täter im Visier. Eine wichtige Rolle kommt einer tablettenabhängigen jungen Frau zu, die Christina mehrfach verfolgt, ohne von Christina entdeckt zu werden. Je länger die Geschichte dauert, desto mehr gerät Christina auf Abwege.
Der Schreibstil ist angenehm und atmosphärisch, zuweilen auch sehr gefühlsbetont. Gegen Ende wird es spannend und die Autorin zündet ein Feuerwerk. Trotzdem hat mir die Geschichte lange Zeit nicht gefallen, weil die Charaktere wenig tief wirkten und die Hauptfigur überhaupt nicht wie eine Polizistin agierte.
Fazit:
Ein atmosphärischer Krimi mit einer Protagonistin, mit der ich einfach nicht zu recht kam. Ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Trotz einer deutlichen Steigerung im letzten Drittel bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).