Gefunden habe ich das Buch im SciFi Regal der Buchhandlung und war - wie viele andere - überrascht, dass der Genre Schwerpunkt eindeutig im High Fantasy Bereich liegt. Klar, der Roman spielt in einer weit entfernten, nicht näher datierten Zukunft, aber das ist in meinen Augen der einzige Science Fiction Bezug.Erddämmerung ist der Auftaktroman zu einem mehrbändigen - man liest 3 oder 4 Bände - Zyklus. Die Ausgangssituation einer sich nicht mehr drehenden Erde ist außergewöhnlich und für mich wirklich neu. Die Weltenschöpfung ist in sich stimmig. Die Wesen, die Rollins sich ausgedacht hat, sind fantastisch und die Zeichnungen vermitteln ein tolles Bild von ihnen. Es gibt viele verschiedene Protagonisten und die Charaktere sind nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Ich konnte mit keinem, auch nicht mit Nyx mit fiebern. Der Roman hat einen guten Spannungsbogen und reißt den Leser mit sich in den Strom der Ereignisse. Andere Leser/-innen haben bemängelt, dass es Längen gibt und damit stimme ich überein. Manches wiederholt sich. Leider kann ich mir die Luftgefechte zwischen den Zeppelin-artigen Luftschiffen nicht wirklich vorstellen, manche Schilderung habe ich mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis genommen und das sind dann Stellen, die mich nicht überzeugen. Würde mich wirklich interessieren, ob ich da alleine bin oder das anderen genauso geht!Der Verlag hat keine gute Arbeit geleistet. Teilweise werden Namen nicht durchgängig benutzt. So heißt Schützmarkt zwischendurch mal Schützstadt. Überaus ärgerlich fand ich die überhaupt nicht gekennzeichneten Perspektivwechsel. Ist man mit dem letzten Satz noch bei der Gruppe 1, schildert der nächste Satz, das was einer anderen, sich entfernt aufhaltenden Gruppe passiert. Das ist einfach nur schlechte Verlagsarbeit.Fazit:WerFantasy gerne liest, kommt voll auf seine Kosten.SciFi-Fans sollten sich den Kauf des Buches überlegen.