Ich schreibe die Rezension als Lehrerin und nicht als Mutter. Als Lehrerin hat man so ähnliche Probleme, in der Pubertät meist mehr, wie Eltern zu Hause und daher hatte ich großes Interesse an diesem Buch. Inhaltlich ist das Buch in sieben Kapitel aufgeteilt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Im Prinzip kann man alle Tipps in allen Kapitel zu einigen zusammenfassen: konsequent und mit viel Verständnis, Freiheit und Lob handeln. Aber dennoch sollte man die Kapitel einzeln lesen, denn ich denke, dass gerade in den anschaulichen und wirklich witzigen Beispielen und Dialogen werden einem oft manche Situationen klarer und verständlicher. Mein Kritikpunkt ist, dass die Situation in der Schule und gerade die lernunwillige Zeit in der wichtigen Zeitspanne der Pubertät ein wenig zu kurz gefasst wird. Auch hier lautet der Tipp: Die Kinder sollen ihren eigenen Weg finden und werden die Relevanz, bzw. die Konsequenzen selber spüren. Nachhilfe wird angesprochen und dies war für mich relevant. Aber Lehrer haben große Probleme mit den Schüler und gerade, wenn die Eltern sie machen lassen, ist der Lebensweg dann oft schon verbaut und sie müssen aus ihren Fehlern lernen und über den zweiten Bildungsweg einen besseren Abschluss bestreiten. Leider kostet dies Motivation und Lebenszeit. Für Lehrer ist gerade in dieser Phase eine enge Zusammenarbeit mit Eltern wichtig, denn gerade dort nimmt das Interesse an den Schulleistungen der Eltern ab. Ich kann nachvollziehen, dass sie eben mit den häuslichen Problemen und den Jugendlichen beschäftigt sind und dort eine Abnabelung stattfindet, dennoch darf die Schule nicht so vernachlässigt werden. Von daher hätte ich mir hier einen eigenen Punkt in dem Ratgeber gewünscht.Aber an sich, ist dies endlich ein Ratgeber, der nicht mit einem erhobenen Zeigefinger arbeitet, sondern Eltern Mut zusprechen möchte und das schafft er auch.