Das Buch:
Ich habe dieses e-book im Rahmen einer Leserunde gelesen, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei der Autorengruppe AgAti bedanke. Diese Gruppe besteht aus den Münchner Autoren Kerstin Herzog, Robert Dimrich, Sebastian Flecker, Stefan Egeler und Tamara Schopka und schreibt düstere, bisweilen sogar wirklich schaurige Geschichten, die aus Erlebnissen des ganz normalen Alltags resultieren.
Meine Meinung:
Die Geschichten beginnen zumeist relativ harmlos in einer Alltagssituation¿ Der Mann, der mit den Einkäufen nach Hause kommt¿ Ein Mann, der Flyer verteilt¿ Ein Schüler, der Hilfe braucht. Und doch entwickeln sie sich schnell und meistens mit einem steilen Spannungsbogen zu etwas schaurigem, einer Fiktion der möglichen näheren Zukunft und enden oftmals mit einem unvorhergesehenen Ende. Bei der einen oder anderen Geschichte habe ich daran gedacht, dass sie der Auftakt zu einem Psychothriller sein könnte, denn trotz der Kürze wurde eine Spannung aufgebaut, die bei mir unweigerlich die Frage aufwarf: Und wie geht es jetzt weiter?
Die meisten der Geschichten haben ein recht offenes Ende, sie lassen Raum für die Fantasie des Lesers. Manchmal hat mich dieses offene Ende jedoch auch unzufrieden zurück gelassen. Es gab mindestens eine Geschichte, bei der ich das Gefühl hatte, wenn sie weiter ginge, würde sie mich, ihren Leser, in den Wahnsinn treiben - genau wie ihren Protagonisten. Und manchmal waren es so kleine und sehr kreative Ideen, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen ließ - oder auch hämisch lächeln.
Was diese Geschichten jedoch wirklich schaurig macht, ist die Tatsache, dass man sie nicht einfach in die fiktionale Ecke stellen kann. Ganz im Gegenteil! Der technische Fortschritt unserer Gesellschaft lässt vielmehr die Vermutung zu, dass es so oder so ähnlich wie in der Geschichte einmal sein könnte. Es ist vorstellbar und dadurch irgendwie dichter dran. Dadurch machen dieses Geschichten nachdenklich und man muss sich vielleicht auch eines Tages der Frage stellen: Wie komme ich damit denn nun klar?
Die letzten 3 Geschichten beschäftigen sich mit unserem Lebensende und dies auf unterschiedliche Art und Weise. Mir gefiel hier "Das Fest der Dankbarkeit" am besten, weil sie eine Art beschreibt, wie ich sie mir für mein eigenes Ableben wünschen würde.
Fazit:
13 Geschichten (ob die Zahl in der Düsternis der Geschichten wohl gewollt ist?) - 13x Spannung auf wenigen Seiten - 13x Nachdenken über die Frage, ob es dazu wohl bald kommen kann - 13x lesenswert. 4 von 5 Sternen.