In der globalisierten Gegenwart überlagern sich Realität und Medienwirklichkeit. Durch das Zusammenwirken von Simulation und Imagination manifestieren sich in permanent wandelnden virtuellen Bilderwelten immer neue Sinnbezüge. Verbindende Relationen sind so zunehmend auf den Moment der Rezeption beschränkt und der menschliche Raum scheint sich in immer kleinere Einheiten der individuellen Erfahrung zu parzellieren. Eine umfassende Systematik dieser sich in stetig verändernden Relationen von Subjekt und Objekt fragmentierten Welterschließung muss im Zeitalter der Virtualität neu definiert werden.
Das vorliegende Buch untersucht die neuen Strukturen der Diskursräume einer massenmedialen und globalisierten Gesellschaft. Hierzu wird der Fragestellung nachgegangen, wie Sinn anhand intermedialer Strukturen entsteht und wie die gegenstandslosen Räume einer virtuellen Existenz zu kartographieren sind. In einem transdisziplinären Ansatz sowie der Synthese von medientheoretischer Perspektive und praktischer Methodenkenntnis wird hierbei ein Modell zur Erfassung virtueller Sinnrelationen vorgestellt.
Gebunden in einer auf Prozessanalysen basierenden Theorie zur Metakontextualisierung werden die Erscheinungsräume der Medien und ihre sinnstiftende Transformation in mentale Prozesse anhand einer übergreifenden Symboltheorie beschrieben. Traditionelle Raumverständnisse und objektivistische Weltbilder werden dabei durch die synergetischen Strukturen einer virtuellen Kultur, in der sich Kontexte als eine umfassende Relation zum Sein strukturieren, hinterfragt.
Kontext zeigt nicht nur Mittel der Schaffung und Analyse virtueller Sinnbezüge auf, sondern perspektiviert ein erweitertes Raum- und Gesellschaftsbild für das digitale Zeitalter.