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Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte

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Hörbuch CD
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Als es im Winterwald brennt, fliehen alle Tiere des Waldes auf die Sommerwiese und suchen sich ein neues Zuhause. Dabei verliert ein kleines Fuchsjunges seine Familie. Die anderen Tiere wollen dem Fuchs nicht helfen, denn sie alle wissen, dass man einem Fuchs nicht trauen darf. Nur Mutter Reh fasst sich ein Herz und nimmt das kleine puschlige Tier auf. Aber dann verschwindet eines ihrer Rehkitze. Alle zeigen sofort auf den kleinen Fuchs. Nun muss er alleine zurechtkommen. Doch einen Freund lässt man nicht im Stich...

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. Februar 2019
Sprache
deutsch
Laufzeit
240 Minuten
Altersempfehlung
ab 6 Jahre
Autor/Autorin
Kirsten Boie
Sprecher/Sprecherin
Karl Menrad
Verlag/Hersteller
Produktart
CD
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
180 g
Größe (L/B/H)
142/119/25 mm
GTIN
9783833739774

Pressestimmen

Besprechung vom 27.05.2019

Vorsicht vor Rundfüßlern
Gut so: In "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" lässt Kirsten Boie viele Fragen offen

Wie vom Himmel gefallen liegt ein graues Pelzbündel zwischen den Tieren, die vor dem Waldbrand geflohen sind und sich nun versammeln. Weil das Wesen auf Fragen nur mit einem wimmernden "Mama" antwortet und kaum den Kopf hebt, geschweige sich aufrichtet und ansehen lässt, rätseln die Tiere, womit sie es überhaupt zu tun haben. Abenteuerliche Vermutungen werden laut, gerade von selbsternannten Experten, und als dann schließlich klar ist, dass da ein Fuchswelpe zwischen ihnen liegt, setzt das den Vermutungen, den Gerüchten, den Verleumdungen dennoch kein Ende: Man wisse ja, wie sie sind, diese Füchse, schlau und gefährlich, am besten halte man Abstand.

Einzig Mama Reh, die mit ihren drei Kitzen Langbein, Vielpunkt und Glanzfell gekommen ist, will sich des Waisen annehmen. Einfach so dalassen kann man den Fuchs ja nicht, findet sie, und ihre Sprösslinge begegnen dem Tier, das nun ihr Bruder sein soll, mit mehr oder weniger Sympathie.

Was der Fuchs, genannt Blau-Auge, nicht kann, wird rasch klar, über Zäune springen nämlich, aber was er statt dessen zum Wohlergehen der Familie beitragen könnte, erschließt sich nicht so schnell. Am Ende reicht der Fall einer verschwundenen Waldmaus, um Blau-Auge zwielichtig erscheinen zu lassen - einmal Fuchs, immer Fuchs. Und der Welpe muss die Rehfamilie verlassen.

Kirsten Boie hat mit ihrem neuen Roman "Der Fuchs, der ein Reh sein wollte", wieder mit klarem Strich und kräftigen Farben illustriert von Barbara Scholz, die schon Boies "Ritter Trenk" mit Bildern versah, auf den ersten Blick eine Tiergeschichte mit vermenschlichten Protagonisten geschrieben - die Wildschweine, Amseln, Kaninchen und Igel verkehren einträchtig miteinander, sie diskutieren und streiten, betrachten aber einander kaum als Beute, und im Hintergrund lauert der Mensch mit seinen mörderischen Autos, den "Rundfüßlern".

Was aber hier verhandelt wird, erinnert gerade nicht an "Bambi" und dergleichen, sondern an die Tradition der Fabeln - nicht im Duktus, wohl aber darin, dass es um Grundmuster menschlichen Verhaltens geht, die hier an Tieren kenntlich gemacht werden. Es geht um Fürsorge, um Angst vor dem Fremden, um Vorurteile und Ausgrenzung, und es macht den großen Reiz dieses Romans aus, dass er all diese Fragen differenziert betrachtet und weniger an Urteilen interessiert ist als an den Ursachen.

Dabei rückt rasch die Angst als Hauptantrieb für Ausgrenzung in den Fokus, zugleich aber auch die Frage, warum einige Tiere dennoch bereit sind, dem Fremden entgegenzukommen. Und schließlich die nach der Umgebung, wo ein entwurzeltes Wesen am besten aufgehoben ist: unter seinesgleichen und sonst denen, die ihm noch am meisten ähneln? Oder unter denen, die das meiste Verständnis für ihn aufbringen, unabhängig von der Biologie? Oder schließlich, ein kühner Gedanke, unter denen, die ihn am meisten zu neuen Verhaltensweisen und zum Entwickeln neuer Fähigkeiten herausfordern? In diesem Fall: als Fuchs unter Rehen, die ihn zum Überwinden von Weidezäunen bringen, auch wenn sie selbst einen anderen Weg gehen?

Auch hier vermeidet Boie auf wohltuende Weise, sich explizit für eine dieser Richtungen zu entscheiden - auch wenn der Fuchs am Ende ein Plädoyer hält und die Antwort gibt, die er für seine Existenz gefunden hat. Die Fragen aber wirft die Autorin auf, und so wie die Tiere sich ihnen stellen müssen, so auch die Leser. Auch hierin steht Boie in bester Fabel-Tradition.

TILMAN SPRECKELSEN

Kirsten Boie: "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte". Roman.

Mit Bildern von Barbara Scholz. Oetinger Verlag, Hamburg 2019. 192 S., geb., 16,- [Euro]. Ab 8 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Kinderbuchkiste am 02.07.2019
Eine gefühlvolle aber auch amüsante Geschichte über die Bedeutung von Freundschaft und Familie