"Glaube Liebe Tod" ist der Auftakt zu einer Krimireihe des Autorenteams Peter Gallert und Jörg Reiter. Die Martin Bauer Krimi Reihe umfasst drei Bände und wie der Name bereits verrät drehen sich alle Bücher um den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Dieser ist auch der Grund, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe. Ein Ermittlerduo aus einer Kommissarin und einem Seelsorger fand ich unglaublich faszinierend und ich war neugierig in weit religiöse Komponenten in das Buch und vor allem die Ermittlungsarbeit einfließen.
Der Einstieg in die Geschichte war unglaublich packend und fesselnd. Die Spannungskurve ist gleich zu Beginn auf einem Höhepunkt und das Tempo ist auch recht zügig. Dies fand ich einerseits sehr gelungen, da man gleich voll in die Geschichte eintaucht und mitgerissen wird. Andererseits kam aber auch der Gedanke auf, dass es wahrscheinlich nicht möglich sein wird, das Spannungsniveau ständig auf diesem hohen Level halten zu können, geschweige denn das Niveau noch zu erhöhen. Und so kam es dann auch. Nach einem rasanten Beginn, kam dann erst mal eine kleine Flaute, in der man die Möglichkeit hatte durchzuatmen und sich mit den handelnden Personen vertraut zu machen.
Recht schnell musste man sich dann aber wieder neu orientieren und umstellen, denn nach und nach werden mehr Personen und vor allem zusätzliche Handlungsstränge eingeführt. Für mich war der Übergang von einem Handlungsstrang zum nächsten im ersten Augenblick nicht immer ganz logisch oder nachvollziehbar. Ich verstehe aber, warum das Autorenduo die Übergänge so gewählt hat. Das sich die diversen Handlungsstränge mit der Zeit zu einem großen Ganzen verweben werden, ist von Anfang an absehbar, die Art und Weise wie dies geschieht fand ich aber sehr gut gelöst.
Obwohl das Tempo der Geschichte meistens recht hoch ist, wie bereits mehrfach erwähnt, gibt es natürlich auch hier die eine oder andere eher langatmigere Passage. Diese hätte man meiner Meinung nach teilweise ein wenig kürzen können, wenn man ein paar, für den Verlauf der Geschichte nicht notwendigen Handlungsstrang weggelassen hätte.
Ein Sticker auf dem Cover verspricht Kopfkino Edition. Die Befürchtung das dies eine übertriebene Werbemaßnahme ist kam kurz bei mir auf. Ich gebe aber gerne zu, dass diese Befürchtungen unbegründet waren. Denn das Buch hat bei mir wahrlich Kopfkino ausgelöst. Das Autorenduo schafft es eindrucksvoll eine düstere und bedrückende Stimmung zu erzeugen. Die Verzweiflung mancher Protagonisten kann man fast körperlich spüren und als der große Wind aufkam, konnte ich diesen hören.
Die Charaktere fand ich sehr gut beschrieben, wenn auch die meisten keine Sympathieträger sind. Dafür finde ich Protagonisten aber glaubwürdig und authentisch, bei manchen hätte ich mir aber ein wenig mehr Tiefgang und detailliertere Beschreibungen erwartet. Eine religiöse Komponente ist wie erwartet Teil der Geschichte, kommt aber weniger stark zum Vorschein, als ich das vermutet hätte.
Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn das Buch kleinere Schwächen ausweist.