Nicht steif deklamierend und rezitierend, sondern gefühlvoll seufzend, schluchzend, behaglich schnurrend oder auch im hämmernden Rhythmus der Arbeit am Webstuhl werden die Gedichte präsentiert. Kunstvolle Pausen werden eingelegt, die den romantischen Sog bremsen und Hörer auf jedes neue Wort, jede ironische Wendung, jede Pointe gespannt sein lassen. Ob es die eingängige Melodie ist in "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten", die steife Borniertheit der Damen und Herrn in "Sie saßen und tranken am Teetisch" oder der sentimentale Seufzer in "Das Fräulein stand am Meere" und die nüchterne Reaktion darauf, jeder einzelne Vortrag im typischen Heine-Sound gesprochen ist von fesselnder Eindringlichkeit.