Ich habe die turbulente Geschichte sehr genossen, sie war wunderbar romantisch, dabei kurzweilig und mit liebenswerten Figuren.
Die Story wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und hat zwei Haupthandlungsstränge: Zum einen geht es um Natália, die kesse Kräuterköchin des Catering-Cafés Alles grün, die mit Marco und Robert, beide sind Banker in der EZB, in romantischen Clinch gerät. Wie Natália in ihrem Nebenjob als Putzfrau notgedrungen in die Rolle einer Brüsseler Beraterin schlüpft und durch diese Verwechslung in so manche peinliche Situation gerät, hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Auch die schlagfertigen Dialoge fand ich humorvoll. Natália mit ihrem Temperament und ihrer Liebe zu Pflanzen war mir super sympathisch.
Marco ist ein richtiger Charmeur, mit dem das Flirten Spaß macht und mit dem man seine Sorgen vorübergehend vergessen kann. Aber ist der lebensfrohe Casanova wirklich Mr. Right für Natália? Robert hingegen wirkt auf den ersten Blick mit seiner höflichen und korrekten Art ziemlich nüchtern. Aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief. Wenn er mit Natália während des Stromausfalls im Aufzug feststeckt, kann er zeigen, was in ihm steckt. Auch in seinem anständigen und herzlichen Verhalten gegenüber dem Fahrradkurier Yul offenbart sich sein guter Charakter.
Im zweiten Handlungsstrang lerne ich den 17-jährigen Fahrradkurier Yul kennen. Er ist der Sohn von Natálias bester Freundin und Café-Mitinhaberin Isa. Der Teenager kennt sich auf dem Frankfurter Pflaster bestens aus und stürzt sich voller Lebenshunger in jedes Abenteuer, was jedoch gefährlich für ihn wird. Als sein Weg sich mit dem der Luxus-Lady Gabriele kreuzt, prallen zwei gegensätzliche Welten aufeinander. Nachdem Yul Gabriele im Moment des Stromausfalls bei einer Missetat beobachtet hat, heftet er sich an ihre Fersen, um Profit aus der Situation zu schlagen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und die zweifache Konfrontation der beiden verläuft höchst überraschend. In der finalen Begegnung des ungleichen Paares habe ich sogar ein paar Tränen der Rührung vergossen.
Die pulsierende Metropole am Main tritt als Schauplatz facettenreich in Erscheinung. Hierbei steht das sterile Fort Knox der EZB im Kontrast zum idyllischen Dachgarten von Natália. Dazwischen die trubelige Zeil-Einkaufsstraße und die historisch nachgebauten Gässchen der Neuen Altstadt.
Die Sprecherin des Hörbuchs empfand ich als sehr angenehm und ich habe ihr gerne zugehört.
Ich empfehle das Hörbuch wärmstens weiter, es war mir ein großes Hörvergnügen!
Mir sind die Figuren so ans Herz gewachsen, dass ich am liebsten gleich weiter hören möchte. Zum Glück gibt es eine Fortsetzung Das kleine Kräutercafé Waffelherzen, zwar leider noch nicht als Hörbuch, aber ich besorge mir sogleich das Buch zum Lesen.