Mörderische Verstrickungen von Traci Hall
Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.
In Paislees Leben herrscht das pure Chaos. Als Ladeninhaberin und alleinerziehende Mutter eines Zehnjährigen hat sie alle Hände voll damit zu tun, den Haushalt zu schmeißen und ihre Kunden zufrieden zu stellen. Dazu kommt, dass ihr Sohn dazu neigt, seine Hausaufgaben auf den letzten Drücker zu erledigen, was sie schon öfter an den Rande des Wahnsinns getrieben hat. Als dann noch die Polizei vor der Türe steht, um ihren obdachlosen Großvater bei ihr abzugeben, ist das Chaos perfekt. Der Tod ihrer ehemaligen Mitarbeiterin bringt das Fass dann zum Überlaufen; Besonders, da sich Paislee sicher ist, dass es Mord war. Sie beschließt den Schuldigen zu finden.
Das Cover ist hübsch, passt meiner Meinung aber nicht ganz zur Geschichte. Zwar spielt sie in Schottland, aber ein Cottage, wie es abgebildet ist, wird nie erwähnt.
Ich muss zugeben, dass ich zu Anfang etwas Probleme hatte, der Handlung zu folgen. Die Hörbuchsprecherin liest alles relativ schnell und enthusiastisch vor. Da hatte ich meine Mühe, hinterher zu kommen. Später hatte ich das Gefühl dann aber nicht mehr.
Die Handlung beginnt spannend. Man ist gleich mitten im Geschehen und fühlt mit Paislee mit. Sie hat einen Berg an Aufgaben vor sich, darunter auch die Versorgung ihres Großvaters, den sie kaum kannte. Auch der Mordfall beginnt vielversprechend: Es gibt mehrere Verdächtige und man kann als Hörer kräftig miträtseln und ermitteln. Mir persönlich gefällt das bei einem Krimi immer besonders gut.
Nach einer Weile flacht die Spannung dann etwas ab: Paislees Alltagstrott wird beschrieben, was zwar an sich eine nette Geschichte ist, jedoch nichts mit dem Fall zu tun hat. Zudem gibt es viele offene Fragen, die im Raum stehen, aber nur wenig bis keine Beachtung finden. Das Verschwinden von Paislees Onkel zählt dazu, oder warum ihr Vermieter zwar angibt, das Geschäft verkauft zu haben, was aber nicht stimmt. Ich hätte mir gewünscht, dass dem mehr nachgegangen wird. Mir brannten die offenen Fragen bis zum Schluss unter den Nägeln. Leider gab es keine Auflösung dazu.
Die Hauptprotagonistin, Paislee, war mir sehr sympathisch. Auch die anderen Figuren sind mir nach und nach ans Herz gewachsen. Besonders schön fand ich, wie sich die Beziehung zwischen Paislee und ihrem Opa entwickelt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich gut unterhalten war. Der Fall ist durchwachsen und ich hoffe auf eine Fortsetzung, in der die offenen Fragen geklärt werden.