A Curse so Divine Die Nacht, die uns verschlingt von Emily Bähr, erschienen im cbj Verlag, ist der Auftakt einer düsteren und zugleich faszinierenden Fantasyreihe. Ich habe das Buch als E-Book gelesen und war sofort vom Cover angetan das tiefe Schwarz in Kombination mit dem verdorrten Ast spiegelt die Atmosphäre der Geschichte hervorragend wider und passt inhaltlich wunderbar zur düsteren Welt, die die Autorin erschaffen hat.
Da dies mein erstes Buch von Emily Bähr war, war ich besonders gespannt. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, und ich kann sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Ihr Schreibstil ist angenehm, flüssig und leicht verständlich, was mir den Einstieg in die Geschichte sehr erleichtert hat.
Im Zentrum steht die Protagonistin Ligeia, die in einer von drei verfluchten Königreichen lebt einem Ort, in dem ewige Nacht herrscht, weil ein Gott die Sonne verbannt hat. Durch die Legende, dass die Sonne einst eine Göttin war, wird jede Frau gezwungen, unter der Vormundschaft eines Mannes zu leben. Auch Ligeia ist davon betroffen und steht damit in ständiger Abhängigkeit. Der fehlende Sonnenschein hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch gravierende ökologische Auswirkungen die Welt ist düster, karg und bedroht.
Besonders spannend fand ich die Idee der alternativen Berufe. Ligeia träumt davon, Höhlen zu erforschen und alte Maschinen zu rekonstruieren ein Beruf, der jedoch nur an der Akademie erlernt werden kann. Und diese darf sie nur besuchen, wenn ein Mann für sie bürgt. Ein Teufelskreis, der sie zwingt, selbst die Initiative zu ergreifen was sie schließlich in die verborgene Höhle führt, in der sie auf den Gott Apsinthion trifft.
Ab hier nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Beide Ligeia und Apsinthion haben eigene Ziele, die sie jedoch nur gemeinsam erreichen können. Zwischen Vertrauen und Zweckbündnis, zwischen Konflikten und Annäherung, entwickelt sich eine komplexe Beziehung, die ich sehr spannend fand. Da das Buch aus der Ich-Perspektive beider Charaktere geschrieben ist, kann man ihre Gedanken und inneren Konflikte hautnah miterleben. Ich habe besonders Ligeias Kampfgeist, ihre Neugier und ihr Streben nach Selbstbestimmung bewundert und gleichzeitig war ich fasziniert davon, wie Apsinthions Persönlichkeit Schicht für Schicht enthüllt wird.
Die Geschichte war durchweg spannend, überraschend und emotional. Ich habe oft mitgefiebert, war wütend, habe gelitten und wurde immer wieder überrascht. Besonders das Ende hat mich regelrecht umgehauen mit einer Wendung, die ich so nicht habe kommen sehen. Ich bin mehr als gespannt, wie es in Band 2 weitergeht!
Fazit:Ein gelungener Auftakt mit düsterem Setting, einer starken Protagonistin, spannenden Enthüllungen und einer ungewöhnlichen Lovestory. Für alle, die auf romantische Fantasy mit Tiefgang und kritischen gesellschaftlichen Themen stehen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung!