Menschen und Gemeinschaften begehren Objekte nicht um ihrer selbst willen - sondern sie imitieren das Begehren anderer. Durch dieses »mimetische Begehren«, ein Grundkonzept im Denken des Kulturanthropologen und Religionsphilosophen René Girard (1923-2015), entstehen Rivalität und Konflikte. Wie diese zu einem Ende finden, beschreibt Girard mit einem »Sündenbock-Mechanismus«: Die mimetische Vergiftung bewegt sich weg vom Sehnen hin zu einem Opfer, das alle Schuld zu tragen hat - als ob es tatsächlich verantwortlich wäre. Girard gilt als Theoretiker der Stunde: Seine Überlegungen über Konflikte und Ideologien, wie sie das titelgebende Gespräch und sein letzter Essay »Über Krieg und Apokalypse« pointiert zugänglich machen, lassen uns die Entwicklungen der Gegenwart besser verstehen.
Inhaltsverzeichnis
Konflikt (1986)
Über Krieg und Apokalypse (2009)
Gewalt und Religion: Ursache oder Wirkung? (2004)
Opfer, Gewalt und Christentum (1997)
Ein totalitärer Prozess (1987)
Vergeltung (1987)
Warum kämpfen wir? Und wie hören wir auf ? René Girard im Gespräch mit Robert Pogue Harrison (2005)
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen
Literaturhinweise (Werke Girards)
Nachwort: Wir streiten, weil wir gleich sein wollen. Wie eine paradoxe Einsicht Karriere macht.
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