Der Coming of Age Roman Spinner von Benedict Wells wurde im Jahre 2009 vom Diogenes Verlag erstmalig veröffentlicht. In diesem Werk schreibt Wells über das Leben von Jesper Lier, welcher nach dem Tod seines Vaters nach seinem Platz in der Gesellschaft sucht und versucht im Erwachsenen Leben zurecht zu kommen . Dabei macht sich seine psychische und physische Instabilität vermehrt bemerkbar, bis es zu einem Zusammenbruch kommt.Eine wichtige Rolle spielen auch seine Freunde Gustav und Frank,welche ihn zumindest teilweise unterstützen.
Im Mittelpunkt steht Jesper Lier, ein 20-jähriger angehender eher unerfolgreicher Schriftsteller, der gerade erst nach Berlin gezogen ist. Sein Leben ist geprägt von Unsicherheit, großen Träumen und der Angst vor dem Scheitern. Jesper kämpft nicht nur mit seiner kreativen Blockade, sondern auch mit der Frage, wer er eigentlich sein möchte Dadurch bietet der Roman eine gute Identitätsfikationsmöglichkeit für jüngere Menschen, welche vielleicht gerade vor den selben Herausforderungen stehen.
Benedict Wells gelingt es, diese innere Zerrissenheit oft auf humorvolle Weise zu schildern.Allerdings wirkt die Erzählung dadurch auch sehr chaotisch und kann die Lesenden leicht verwirren.
Wells Schreibstil ist sehr einfach gehalten, durch die Umgangssprache und leichte Verständlichkeit.
Die Nebenfiguren tragen ebenfalls dazu bei, dass die Geschichte lebendig wirkt. Jespers Freunde und Bekannte, die ihn auf seinem Weg begleiten, sind vielschichtig. Sie bringen sowohl Konflikte als auch positive Momente in die Handlung ein, was dem Roman Tiefe verleiht.Allerdings fehlt es dem Roman an Spannung und er wirft viele Fragen auf,die im Folgenden nicht geklärt werden.
Manche Passagen könnten tiefergehend erzählt werden, um das volle Potenzial der Themen: Erwachsenwerden, Psychische Krankheiten und der Selbstfindung auszuschöpfen.Aus diesen Gründen würde ich das Buch nur bedingt empfehlen, da es bestimmt Werke gibt ,die diese Aspekte besser erfüllen und erläutern.