David Grann steht bei mir, seit ich ¿Die versunkene Stadt Z¿ gelesen habe, ganz hoch im Kurs. Ich fand das Buch einfach sehr gut und es gehörte zu meinen Lesehighlights im letzten Jahr. Und auch sein ¿neues¿ Buch ¿Das Verbrechen¿ schafft es wieder mich zu begeistern. Grann hat es wieder geschafft ein Buch zu schreiben in dem er eine Geschichte anhand von Fakten, Zitaten und Daten erzählt, die spannender kaum sein kann. In diesem Buch besuchen wir jedoch nicht den Regenwald sondern die ausgetrocknete Prärie Oklahomas. Thematisch geht es um die zahlreichen Morde in den 1920er Jahren an wohlhabenden Osage Indianern. Sicherlich ein Kapitel das nicht allzu vielen etwas sagt. Ich persönlich kannte zwar den Ausdruck ¿Osage Morde¿ aber hatte kein genaues Bild und konnte die Osage Morde auch nicht inhaltlich füllen. Und genau das hat aber Grann geschafft. Er erzählt hier aber nicht stumpf von den Morden, nein, er erzählt die Geschichte hinter den Morden. Die Personen, ihr Leben und ihr Leiden. Immer mit einer journalistischen Distanz aber nie unterkühlt oder unsympathisch. All das wird mit so vielen Quellen gekennzeichnet, so vielen Zitaten versehen und so vielen Bildern geschmückt, es ist einfach ein Traum.Ich lese extrem wenig True Crime aber so stelle ich mir das vor. Es ist spannend, fesselnd und berührend. Dazu wird auch noch ein guter Einblick in die Anfangszeiten des FBIs geliefert. All das ergibt eine sehr homogene Masse an Information die aber nie trocken wirken. Es ist unglaublich interessant und spannend. Gleichzeitig ist die Geschichte aber so schockierend, das man sich immer wieder fragt wie das alles passieren konnte. Die vielen Recherchen und die ganze Arbeit die Grann in dieses Buch gesteckt hat sind sofort zu erkennen und zu lesen. Ein tolles, sehr gelungenes Buch und eine ganz klare Empfehlung, wenn man auf Krimis bzw. True Crime steht oder einfach die geschichtliche Thematik faszinierend findet.