Auf einer Farm in Irland werden die Skelette von elf Frauen gefunden. Diese liegen schon seit Jahrzehnten unter der Erde, die Opfer wurden zu Lebzeiten grausam gefoltert, verstümmelt und gehäutet. Dennoch gibt es kaum noch Spuren oder Zeugen aus dieser Zeit und auch der Mörder ist heute wahrscheinlich bereits verstorben, weswegen der Fall eigentlich gleich wieder zu den Akten gelegt werden soll. Als jedoch plötzlich die Leiche einer jungen Frau auftaucht, die auf die gleiche Art gequält und ermordet wurde wie die damaligen Opfer, übernimmt die ehrgeizige Detective Superintendent Katie Maguire den Fall. Dabei stößt sie auf ein uraltes Opferritual, bei dem durch die Verstümmelung und Ermordung von Frauen eine mythische Göttin, die ihrem Befreier jeden Wunsch erfüllt, heraufbeschworen werden soll. Maguire tappt zuerst völlig im Dunkeln, und als eine weitere junge Frau verschwindet, wird auch noch die Zeit knapp.
"Bleiche Knochen" ist der erste Roman rund um die irische Ermittlerin von Graham Masterton, einem der erfolgreichsten britischen Autoren von Horror- und Spannungsliteratur. Leider sind die Zutaten bei der Charakterzeichnung der Heldin - der übertriebene Ehrgeiz, um es dem vergötterten Vater, einem Ex-Polizisten, zu beweisen; das verstorbene Kind, für das sie sich selbst die Schuld gibt; der in kriminelle Kreise abrutschende Ehemann - nicht wirklich neuartig. Dafür punktet der Roman auf anderen Gebieten: Die Story ist rasant und sehr packend, der mythologische Hintergrund sorgt für Abwechslung und vor allem die Folterszenen sind so finster und blutig, dass einem schier der Atem stockt. Zusammen mit der originellen Auflösung ist "Bleiche Knochen" also ein lesenswerter Ersteinsatz einer neuen Ermittlerin.