Nirgends ist der Mensch so sichtbar präsent wie in seinem Gesicht. Seit Jahrtausenden versuchen die Menschen daher, das Gesicht zu entziffern und in Bilder zu bannen. Hans Beltings grandiose Geschichte des Gesichts ist die Geschichte einer Suche, die mit den Masken der Steinzeit begann, die Entwicklung des Porträts vorantrieb und bis zur Fotografie, dem Film und den digitalen Medien der Gegenwart reicht. Hans Beltings aufregender Erkundungszug durch die europäische Kulturgeschichte zeigt, wie die Bilder in immer neuen Anläufen dem lebendigen Gesicht nachjagten - und warum sie dabei nie an ein Ziel gelangten.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Einleitung: Ein Versuch der Eingrenzung
I. Gesicht und Maske in wechselnden Ansichten
1. Mimik, Masken des Selbst und Rollen des Gesichts
2. Die Entstehung der Maske im Kult
3. Masken im kolonialen Museum
4. Gesicht und Maske im Theater
5. Von der Gesichtskunde zur Hirnforschung
6. Gesichtsnostalgie und Totenmaske in der Moderne
7. Nachrufe auf das Gesicht: Rilke und Artaud
II. Porträt und Maske. Das Gesicht als Repräsentation
8. Das europäische Porträt als Maske
9. Gesicht und Totenschädel. Zwei Ansichten im Widerspruch
10. Das «echte Gesicht» der Ikone und das «ähnliche Gesicht»
11. Das Dokument der Erinnerung und der Sprechakt des Gesichts
12. Rembrandt und das Selbstbildnis. Revolten gegen die Maske
13. Stumme Schreie im Glaskasten. Das entfesselte Gesicht
14. Fotografie und Maske. Jorge Molders fremdes eigenes Gesicht
III. Medien und Masken. Die Produktion von Gesichtern
15. Faces. Der Konsum der Mediengesichter
16. Archive. Die Kontrolle über die Gesichter der Masse
17. Video und Live-Bild. Die Flucht aus der Maske
18. Ingmar Bergman und das Filmgesicht
19. Übermalung und Nachbau des Gesichts. Gesten der Krise
20. Maos Gesicht: Staatsikone und Pop-Idol
21. Cyberfaces: Masken ohne Gesicht
Nachwort
Anhang
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Personenregister