Klappentext: "Die Schatten der Vergangenheit reichen weit in der Familie Fux - von 1925, als zwei Brüder schon als kleine Jungen zu Soldaten erzogen werden und in den Dreißigerjahren entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen, bis zum heutigen Tag. Ina, die Tochter des einen Bruders, entfremdet sich von ihrer Familie und ihrer Geschichte. Sie wird mit neunzehn schwanger und beschließt, ihre Tochter Floh trotz der fehlenden Unterstützung des Vaters alleine großzuziehen. Als junge Frau stellt Floh, angetrieben vom Zorn auf den unerreichbaren Vater, auf Staat und Gesellschaft, Recherchen über ihre Familie an. Was sie entdeckt und dass sie selbst schwanger wird, verändert alles. Die Geschichte droht sich zu wiederholen, doch Floh ist entschlossen, zusammen mit ihrem Großvater den Fluch des Gestern zu überwinden und nach dem zu suchen, was Familie trotz allem zusammenhält."Diese Geschichte ist sehr intensiv und spielt von der Zeit nach dem 1. Weltkrieg bis ins 2019. Die Charaktere werden dabei so eingehend beschrieben, dass sie sich echt anfühlen und jeder hat Ecken und Kanten, was mich wahnsinnig gefesselt hat. Die Protagonisten haben es alle nicht leicht und es wird hier nichts beschönigt dargestellt. Im Gegenteil es ist teilweise knallhart, vor allem die Zeit vor dem 2. Weltkrieg, wo 2 kleine Jungs von ihren Eltern (die andere Länder bereisen) beim Onkel gelassen werden und von ihm als Soldaten erzogen werden. Aber auch die Zeit einer alleinerziehenden Mutter, die in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Richtig gut gefiel mir, dass die Autorin diverse Probleme und gewisse geschichtliche Hintergründe in allen Zeiten anspricht. Dabei hat sich Heike Duken von ihrer eigenen wahren Familiengeschichte inspirieren lassen, auch wenn sie einiges verändert hat. Auch die Sprache ist hier ganz eigen, vor allem die kurzen Sätze sind mir aufgefallen, die diese Geschichte einzigartig machte und die so intensiv sind, weil sie mehr sagen als tausend Worte.Fazit: "Denn Familie sind wir trotzdem" ist ein wirklich guter Roman über eine Familie über mehrere Generationen, die mehr schlecht als recht zusammenhält und die Figuren werden so lebensecht dargestellt. Vielleicht wären teilweise weitere Erklärungen hilfreich gewesen, aber trotzdem konnte mich diese Geschichte fesseln.