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Anti

Eine Kindheit im Ruhrgebiet der siebziger Jahre

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Ruhrgebiet, siebziger Jahre. Anti ist ein wichtiges Wort für Maja, Anti wie antiautoritär, wie Anti-Atomkraft oder wie Antifaschisten. Der Roman handelt von ihrer Kindheit. Sie erlebt eine Welt voller Widersprüche: Mobbing in der Schule und auf der Straße, das Fortleben von Krieg und Faschismus in Zeitungen und aufgeschnappten Gesprächsfetzen. Auf der anderen Seite der alternative Lebensentwurf ihrer Eltern Dora und Dieter, die gegen patriarchale Gesellschaftsstrukturen aufbegehren. Der antiautoritäre Kinderhort ist Majas zweites Zuhause und besonders im Villenviertel so verrufen wie eine Banditenkneipe. Im Hort "drucken" die Kinder ihr Geld selbst und imitieren eine Zentralbank. Dabei parodieren sie den Kapitalismus, ohne es zu verstehen oder auch nur zu beabsichtigen. Als die Gewalt auf der Straße unerträglich wird, beschließen Maja und Aljoscha, dass sie sich wehren müssen. Sie fassen einen Plan und führen ihn gegen die Widerstände der Erwachsenen durch.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. Juni 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
160
Autor/Autorin
Lisei Luftvogel
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
177 g
Größe (L/B/H)
190/120/12 mm
Sonstiges
Paperback
ISBN
9783347940017

Portrait

Lisei Luftvogel

Als Lisei Luftvogel 1971 im Ruhrgebiet geboren wurde, stand Westeuropa mitten in einer kulturellen Revolution. Ihre antagonistische Kindheit in den Siebzigern hat ihr Leben geprägt. Nach dem Abitur zog sie nach Perugia, wo sie Philosophie studierte. Im Sommer verdiente sie ihr Geld auf Künstlermärkten, mit Straßenmusik oder als Postbotin. Später absolvierte sie eine Feldenkrais-Ausbildung. Außerdem besuchte sie die Fakultät für Kultur und Sprache in Eurasien und im Mittelmeerraum an der Universität Venedig, wo sie Arabisch und Jiddisch studierte. Sie wirkte an der Jahreszeitschrift für Ästhetik Davar in Reggio Emilia mit Artikeln über Walter Benjamin, Rainer Maria Rilke und Matsuo Basho mit. 2021 absolvierte sie einen Kurs für kreatives Schreiben bei der Textmanufaktur. Seit zwanzig Jahren lebt und arbeitet sie in Ferrara als Deutsch- und Feldenkrais-Lehrerin.

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LovelyBooks-BewertungVon Wukc am 29.07.2023
Lockerer Schreibstil, autobiografisch wirkende Handlung
LovelyBooks-BewertungVon readingsarah am 28.07.2023
Maja wächst mit dem Motto "Verbieten verboten" auf. Ihre Eltern sind Studenten und leben ein unkonventionelles Leben, ein bisschen abseits der "Norm", teils in Kommunen, engagieren sich in Studentenbewegungen gegen Atomkraft, gegen Faschismus, gegen Kapitalismus... Die Kinder im Umfeld werden antiautoritär erzogen, so auch Maja. Sie besucht einen Hort, in dem die Kinder sehr selbstständig agieren, wird mit auf Demos genommen und soll sogar zusammen mit anderen Minderjährigen ein Haus besetzen. Nur in der Schule trifft Maja auf Widerstand und muss sich Regeln beugen.-In "Anti" begleiten wir Maja über einen Zeitraum von ca. 4 Jahren. Zu Beginn der Erzählung ist sie 6 Jahre alt und kommt gerade in die Schule. Lisei Luftvogel schafft es sehr gut die kindlichen Gedanken von Maja einzufangen und wiederzugeben.Maja ist selbstbewusst und sehr selbstständig für ihr Alter, eine Tatsache die nicht nur ihrer antiautoritären Erziehung geschuldet ist. Ich möchte den Erziehungsstil keinesfalls schlecht machen, bin selbst für einen freundschaftlichen Umgang auf Augenhöhe, aber ohne ein paar Regeln funktioniert es nun mal nicht. Maja hat keinerlei Respekt vor anderen Menschen, eine Folge der Reaktionen der Mutter, falls sich jemand gegen ihr Kind richtet. Auch genießt sie viele Freiheiten, darf für ihr Alter viel zu lange draußen bleiben, ist sehr oft unbeaufsichtigt, was für mich schon an Vernachlässigung grenzt. Sie wird auf Demos mitgenommen, obwohl dort Kinder meiner Meinung nach nichts zu suchen haben, da es doch recht schnell eskalieren kann und sie wird sogar als Mittel gegen die Staatsgewalt eingesetzt indem sie mit anderen Kindern ein Haus besetzen soll. Alles in meinen Augen untragbar. Ebenso der Hort... die Kinder sind auf sich allein gestellt, was einerseits zwar die Krativität enorm fördert, andererseits aber auch zu Konflikten untereinander führt, die in diesem Alter einfach nicht allein zu bewerkstelligen sind.Da wir die Geschichte nur aus Maja's Perspektive folgen, findet nicht wirklich eine Reflexion statt. Diese hat mir hier tatsächlich gefehlt. Auch hätte ich am Ende gern einen Sprung über ein paar Jahre gehabt, der aufzeigt, wie sich eine solche Erziehung auf das spätere Erwachsenenleben auswirkt.Abschließend kann ich sagen, dass es ein gutes Buch ist mit Einblicken in die kindliche Gedankenwelt und eine Empfehlung für alle, die sich gern mit dem Thema antiautoritäre Erziehung auseinander setzen wollen.