Ein toller Auftakt der Familiensaga rund um das Palais Heiligendamm im Jahre 1912
Palais Heiligendamm ¿Ein neuer Anfang¿ ist der Auftakt der Autorin Michaela Grünig zu der Trilogie rund um die Berliner Hoteliersfamilie Kuhlmann. Im Jahr 1912 will die Familie dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Sohn Paul soll dabei in die Fußstapfen des Vaters treten. Doch Paul ist sehr sensibel und interessiert sich eigentlich mehr für Musik. Dafür hat die Tochter Elisabeth großes Interesse am Palais und besitzt auch kaufmännisches Geschick. Die anderen Kinder (Sohn Friedrich und die beiden Töchter Johanna und Luise) haben weniger mit dem Hotel zu tun. Friedrich arbeitet in Berlin an der Charité und die beiden Töchter sollen einfach nur eine gute Partie heiraten. Michaela Grünig erzählt die Geschichte aus 3 unterschiedlichen Perspektiven. Da wäre zunächst einmal Elisabeth zu nennen, eine starke, junge Frau. Elisabeth entwickelt kaufmännisches Geschick und hat großes Interesse an dem Hotel. Sie hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ich liebe solche starken Frauenpersönlichkeiten, die sich in der damaligen Zeit behauptet haben. Ihr Schicksal hat mich nicht ganz kalt gelassen. Ich habe im Verlauf der Geschichte ganz schön mit ihr mitgelitten. Ihr Bruder Paul hingegen ist sehr sensibel. Er hat es nicht einfach, da er sich zum Kellner Robert hingezogen fühlt, was zur damaligen Zeit strafrechtlich verfolgt wurde. Sein Erzählstrang ist geprägt von schwierigen Umständen, mit denen er zu kämpfen hat. Da kommen äußere Umstände wie der Krieg gerade wie gerufen, um von gewissen Dingen abzulenken.Der 3. Erzählstrang handelt von der Angestellten Minna, die im Verlauf der Geschichte zunehmend eine größere Rolle einnimmt.In einem flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil gelingt es der Autorin den Leser mit seinem Kopfkino in das Jahr 1912 in das Hotel zu entführen. Bildhaft und authentisch wird das Leben der Familie Kuhlmann rund um den Familienbetrieb des Hotels erzählt. Auch die spätere Zeit rund um den 1. Weltkrieg mit all den Sorgen und Nöten wird authentisch beschrieben. Da leidet man mit der gesamten Bevölkerung mit. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten, mich mit ihnen gefreut und einfach ihre Geschichte verfolgt. Fazit: Der Autorin ist ein toller 1. Band der Familiensaga rund um das Palais Heiligendamm gelungen. Das Buch hat mir viele schöne und unterhaltsame Lesestunden bereitet. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet und ich sehr neugierig bin, wie die Geschichte weitergeht, werde ich den 2. Band zeitnah lesen.