Eine berührende Geschichte über ein brutales Thema und die Brutalität wird in keinster Weise beschönigt. Absolut fesselnd geschrieben.
¿Für eine Stunde¿ von Perry Paine ist ein Thriller, ja fast schon ein Psychothriller mit Fantasyelementen, der im Franzius Verlag erschienen ist.Hauptperson ist die 17-jährige Amy, die aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung ihr Elternhaus verlassen muss, um künftig bei dem ihr noch unbekannten Großvater zu leben. Die Reise zu eben diesem Mann verändert ihr Leben dramatisch, denn sie wird auf dem Weg brutal vergewaltigt und verletzt. Ihre seelischen Verletzungen zeigt sie niemandem und er wird auch von niemandem bemerkt, außer von einem Fremden. Doch dieser kommt immer nur für genau 1 Stunde aus einer längst vergessenen Zeit zu ihr. Doch wird das auf Dauer genug sein?Die Story von Amy hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, obwohl ich zunächst von den doch etwas philosophischen Erläuterungen zu Beginn ein wenig abgeschreckt wurde. Danach wurde es dann aber doch so spannend, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen.Negativ bemerken muss ich allerdings, dass es nicht immer logisch nachvollziehbar war. Warum muss Amy zum ihrem Großvater, der kleine Bruder aber nicht? Warum ist sie nach drei Monaten im Koma plötzlich wieder so fit? Warum hat das Krankenhaus keine Papiere angefordert, denn es fallen doch Kosten an? Warum kann sie einfach so verhaftet und über einen längeren Zeitraum festgehalten werden? Ich glaube nicht, dass das in den USA möglich ist, denn auch dort müssen Gefangene einem Haftrichter vorgeführt werden.Dem Großvater wurde ein Bein amputiert, trotzdem kann er die Täter zunächst überwältigen und mit einer Waffe bedrohen. Die Story ist manchmal so brutal, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Als der Großvater aber seine Enkelin rächen will, da wird es philosophisch als er überwältigt worden ist und nun von den Tätern umgebracht worden ist. Das fand ich sehr verwirrend.Dwayne als Zeitreisender, die Idee hat mir gefallen und sie war auch gut umgesetzt, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um alles zu verstehen. So hatte Amy wenigsten ein paar schöne Momente in ihrem Leben. Am Ende standen mir Tränen in den Augen und ich war ein wenig traurig, hätte mir bei dieser an sich schon grausamen Geschichte ein etwas positiveres Ende gewünscht und mir fehlen auch noch ein paar Erklärungen. Schön wäre auch gewesen, wenn es Erklärungen zum DAO gegeben hätte, denn ich muss zugeben, bis dahin konnte ich damit überhaupt nichts anfangen und habe erst einmal Google zu Rate gezogen.Wenn es eine Fortsetzung zu diesem Buch gibt, würde ich sie gerne lesen, allein schon, um möglicherweise die letzten Unklarheiten, die geblieben sind, noch beseitigen zu können.Es ist ein erschütterndes Buch, das ich weiterempfehlen kann, allerdings mit einer Warnung vor der Brutalität.