Die 'Rote Armee Fraktion' und der 'Deutsche Herbst' entfalten bis heute eine eigenartige Faszinationskraft. Die Welle terroristischer Gewalt, die von der RAF ausging, kostete zahlreiche Menschen das Leben, schuf eine Atmosphäre diffuser Ängste und stellte die Bundesrepublik Deutschland auf ihre bis dahin härteste Bewährungsprobe. Petra Terhoeven rekapituliert in ihrem Buch die Ereignisse, ordnet diese in den historischen Kontext ein und fragt kritisch nach den Motiven der Täter. Ihr kenntnisreiches Buch beseitigt Mythenbildungen und trägt zu einer sachlich fundierten Beurteilung der RAF bei.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Prolog: Zum historischen Ort des deutschen Linksterrorismus
I. Die Gewalt als Ab- und Irrweg der 68er-Bewegung
Frontstadt West-Berlin: Vom 2. Juni 1967 bis zum Internationalen Vietnamkongress
Grenzüberschreitungen: Vom Kaufhausbrand zur Baader-Befreiung
II. «In Terror und Verbrechen abgetrieben»? Die Geburt der ersten Generation
Das Führungsquartett: Mahler Baader Ensslin Meinhof
«Konzept Stadtguerilla»: Theorie und Praxis der Baader- Meinhof- Gruppe
III. «Ein Krieg von 6 gegen 60 Millionen»? Reaktionen von Staat und Gesellschaft (1972 1976)
Hungerstreiks und Formierung der zweiten Generation
Sympathisantendebatte und politische Polarisierung
Lorenz- Entführung, Stammheim-Prozess und Anti-Terror-Gesetze
IV. Offensive 77 und Deutscher Herbst in Europa
Die Morde von Karlsruhe und Oberursel
Schleyer-Entführung und Kaperung der Landshut
Die Todesnacht von Stammheim im internationalen Kontext
V. Von der zweiten zur dritten Generation
Nach der Offensive 77
Letzte Ausfahrt Ost-Berlin
Keine Spuren: Die dritte Generation
VI. Mythos RAF
Keine Gnade für niemanden? Die Aufarbeitung des Linksterrorismus in Politik und Gesellschaft
Opferbilder Täterbilder. Die RAF in Kunst, Literatur und Spielfilm
Epilog: Linksterrorismus als gescheiterte (deutsche) Selbstbefreiung
Literatur
Personenregister