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Coronavirus

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Taschenbuch
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Das Virus, das uns alle bedroht
Eine weltweite Pandemie, Zehntausende Todesopfer, Ausgangsbeschränkungen und eingeschränkte Grundrechte, ein internationaler Notstand, ausgerufen von der Weltgesundheitsorganisation: Das Coronavirus SARS-CoV-2 hält die Welt im Griff mit unabsehbaren Folgen. Wir alle haben drängende Fragen:

  • Wie gefährlich ist das neuartige Coronavirus wirklich?
  • Wie kann man sich schützen?
  • Wann wird die Forschung Therapie- und Impfmöglichkeiten gefunden haben?
  • Was ist die richtige Strategie, um Neuinfektionen unter Kontrolle zu halten?
  • Welche Maßnahmen retten unsere Unternehmen und unsere Arbeitsplätze?
  • Was kann jeder Einzelne jetzt tun?

Dieses Buch beantwortet die wichtigsten Fragen zu Gesundheit, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Zeiten von Corona.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Mai 2020
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Reihe
33 Fragen 33 Antworten, 6
Autor/Autorin
Stefan Schweiger
Verlag/Hersteller
Gewicht
142 g
ISBN
9783492316774

Portrait

Stefan Schweiger

Stefan Schweiger, Jahrgang 1980, erklärt als freier Gesundheitsjournalist komplizierte medizinische Themen laienverständlich. Dies hat er zuvor als Chefredakteur der Gesundheitsportale »apotheken-umschau.de« und »Onmeda.de« sowie als Redakteur beim Magazin »FOCUS Gesundheit« gemacht. Stefan Schweiger hat in München und Paris Soziologie studiert und die Deutsche Journalistenschule in München besucht.

Pressestimmen

»Das richtige Mitbringsel zur ersten Kaffeeeinladung in einem fremden Haushalt« Der Radiologe

»Gesundheitsjournalist Stefan Schweiger berichtet verständlich, wie gefährlich das neuartige Coronavirus wirklich ist und wie man sich schützen kann.« Die PTA in der Apotheke

»Die beste Medizin gegen Panik« Gesundheitstipp Magazin (CH)

»Ich habe so viel über Corona gelernt bei diesen 33 Fragen 33 Antworten, wie ich vorher die ganze Zeit nicht gelernt habe.« Literaturlounge-Podcast

»Flott, fassbar, fundiert« spektrum.de

»Wenn ihr schnelle Infos haben wollt, dann kauft euch dieses Buch! Es ist fundiert und gut geschrieben. So muss ein Sachbuch sein auch zu so einem schwierigen Thema.« literaturlounge.eu

»Aller Kritik zum Trotz macht Schweiger seine Sache gut: Auf 128 Seiten stellt er den (populär-) wissenschaftlichen Konsens dar. Tatsächlich gelingt es ihm, auch sperrige Details zu veranschaulichen.« Die Rheinpfalz

Besprechung vom 30.04.2020

Instanz gesucht
Die Corona-Buchwelle nimmt Fahrt auf

Im späten achtzehnten Jahrhundert hat sich die Idee herausgebildet, die Vergangenheit gewinne mit der Zeit an Kontur. Je mehr Jahre verstreichen, desto klarer erstrahlten frühere Epochen, was uns wiederum in die Lage versetze, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und Entwicklungslinien aufzuspüren. "Um Wirklichkeit zu erfassen", sagt Erwin Panofsky, "müssen wir uns von der Gegenwart lösen." Eric Hobsbawm betrachtet historische Distanz sogar als "geheime Waffe" des Geschichtsschreibers.

Auch Sachbuchautoren sind gut beraten, ihre Gegenstände mit Abstand zu umkreisen. Wer allerdings aktuelle Verlagsprogramme studiert, wird sich über die zahlreichen Titel zum Coronavirus wundern, welche entweder schon vorliegen oder in den kommenden Wochen erscheinen. Man ist geneigt, von einem neuen Genre zu sprechen, dessen Urheber auf die Notwendigkeit sozialer Distanz mit der Aufgabe historischer Distanz reagieren. Während Virologen hervorheben, wir stünden womöglich noch am Beginn der Pandemie, behandeln viele Zeitdiagnostiker Covid-19 und die Folgen wie ein Ereignis, das sich bereits gut überschauen lässt.

Alexander Kluge und Ferdinand von Schirach wollen in "Trotzdem" (Luchterhand) klären, wie es in der Corona-Krise um unsere bürgerliche Freiheit bestellt ist, dozieren aber lieber über Carl Schmitt und Voltaire. Bezeichnenderweise verliert Schirach das Virus aus dem Blick, sobald er versucht, es zu charakterisieren: Sars-CoV-2 sei klassenlos und unterscheide "nicht zwischen den Hautfarben, Geschlechtern, zwischen Alter oder Herkunft". Damit ist keine Besonderheit aufgedeckt, sondern ein Gemeinplatz formuliert, denn auch Influenzaviren oder Streptokokken sind nicht wählerisch, frauenfeindlich oder franzosenfreundlich. Kluge: "So viel Freiheit wie möglich muss erhalten bleiben. Gleichzeitig muss der Staat das Leben schützen." Schirach: "Es ist für Politiker eine furchtbare Zeit, ich bewundere, wie sie diesem Druck standhalten." Wer wollte da widersprechen? Oder weiterlesen?

Während der Piper Verlag einerseits kundtut, er verschiebe einen großen Teil seiner April-Titel, ist ihm andererseits Stefan Schweigers Brevier "Coronavirus" bedeutend genug für eine Hauruckpublikation. Das E-Book ist schon erhältlich, die Taschenbuchausgabe folgt Mitte Mai. Der Autor verspricht Antworten auf dreiunddreißig Fragen, etwa: "Erkältung, Grippe - oder doch Corona?" Da er das Buch im März geschrieben hat, konnte er nicht berücksichtigen, dass sich die von Sars-CoV-2 ausgelösten Symptome keineswegs auf Atemwege und Verdauungstrakt beschränken. Wie Forscher inzwischen herausgefunden haben, werden bei einer Infektion manchmal auch Gefäße, Nieren, Augen, Herz und das Nervensystem angegriffen.

Das Virus ist neu, die Faktenlage verschiebt sich täglich, eine stabile Einordnung der Umstände mutet einstweilen unmöglich an. Daher begeben sich etliche Autoren auf die Suche nach Analogien im Erfahrungsraum unseres kulturellen Gedächtnisses. Kluge wärmt das Hobbes-Diktum auf, der Mensch sei dem Menschen ein Wolf; Nikolaus Blome gibt in dem Sammelband "Corona und wir" (Penguin) zu bedenken, viele Bürger suchten jetzt "nach einer Instanz, der sie Macht und Kontrolle zutrauen"; Paolo Giordano erinnert in seinem Essay "In Zeiten der Ansteckung" (Rowohlt) daran, dass die Panik eine Erfindung Pans sei, und mahnt: "Bisweilen stieß der Gott so laute Schreie aus, dass er vor seiner eigenen Stimme erschrak und entsetzt vor sich selbst davonlief." Erkenntnisgewinn? Keiner, denn derartige Gedankenausflüge ließen sich mit gleichem Ertrag bei politischen Unruhen, Kriegen oder Naturkatastrophen unternehmen.

Gefragt sind dagegen neueste medizinische Forschungsergebnisse und Spezialisten, die kein Problem damit haben, Irrtümer einzuräumen. Deswegen ist das vom NDR produzierte "Coronavirus-Update" mit Christian Drosten so gelungen. Der Virologe verzichtet darauf, rhetorisch aufzurüsten, redet ausschließlich zur Sache und reflektiert fortwährend die Bedingungen unseres Wissens über Sars-CoV-2. Wie wohltuend das ist, wird deutlich, sobald zum Beispiel Ina Knobloch mitteilt, was man von ihrem Buch "Shutdown" (Droemer) zu erwarten habe: "Enthüllungen und Zusammenhänge, die so manchen Thriller blass werden lassen." Nun schlägt die Stunde der Corona-Schmöker, und auch hier ist zu befürchten, dass wir noch ganz am Anfang stehen.

KAI SPANKE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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