Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit auf dem Kiez und dem Leben ihrer Großmutter und Mutter. Ihre niederländische Oma hat ein paar Jahre nach dem Krieg als Ringkämpferin auf dem Kiez gearbeitet. Da dies aus damaliger Sicht kein Umfeld für Kinder war, durften die Kinder auch nach Trennung der Eltern nicht bei ihr Leben. Aufgrund des Einkommens und ihrer Lust am Auftritt hat sie ihren Job auch nicht gewechselt, nachdem ihre Kinder ins Heim mussten. Ihre Tochter flieht von dort uu ihr und mit Tricks kann sie sich zur Volljährigkeit verstecken. Obwohl sie ihre Mutter selber sehr vermisst hat, lässt sie ihre eigene Tochter wegen ihrer Arbeit als Barfrau auf dem Kiez ebenfalls sehr viel allein. Die Autorin genießt einerseits die Freiheit, die sie von ihrer Mutter erhält und ist sehr selbstständig, andererseits wünscht sie sich aber mehr Zeit mit ihrer Mutter und mehr Fürsorge. Dies wird vor allem nach dem Wegzug vom Kiez deutlich.
Die Einblicke sind interessant, aber stellenweise fühlt es sich an, als ob noch schnell ein weiterer Aspekt aufgezählt wird. Es geht auch insgesamt um das Leben der Autorin und nicht nur um die Kindheit auf dem Kiez. Erschreckend finde ich, dass sie so lange verschweigen musste, was ihre Großmutter und Mutter beruflich machen, weil die Tätigkeit auf dem Kiez in der Gesellschaft generell als kriminell angesehen wurde.