An einem See in der Nähe von Kramfors werden an einem Augustmorgen zwei erstochene Teenager-Mädchen entdeckt. Ein drittes Mädchen liegt daneben, ist schwer verletzt und nicht ansprechbar. Die Polizei scheint den Täter schnell gefunden zu haben. In einem nahegelegenen Erdkeller sind sie auf den 14-jährigen Eddie Bylund gestoßen. Er war in der gleichen Konfirmationsgruppe wie die Mädchen und wurde von ihnen immer gemobbt. Hat er sich jetzt gerächt? Annie Ljung wird als Vertreterin vom Jugendamt zu seiner Vernehmung hinzugezogen, da er in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst und schon mehrere Anzeigen gegen ihn vorliegen. Annie glaubt an seine Unschuld und fängt an auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei entdeckt sie eine Gemeinsamkeit zwischen den drei Mädchen, die dem Fall eine ganz neue Wendung geben.
"Beutetanz" ist der zweite Band aus der Reihe mit Annie Ljung vom Jugendamt. Der Fall kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es empfiehlt sich jedoch für Annies persönliche Geschichte den Vorgängerband zu kennen. Der Vorgänger war bei mir auch nicht mehr so ganz präsent im Kopf und mir fehlt teilweise auch sehr der Bezug, was im Vorgängerband vorgefallen war. Es gab zwar ab und an immer mal wieder kleine Einwürfe, aber die haben mir auch nicht so viel geholfen.
Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. Es braucht erstmal etwas, bis überhaupt was passiert, aber es wurde eigentlich nie langweilig. Ohne Nervenkitzel war es trotzdem immer spannend und die unerwarteten Wendungen haben die Handlung immer wieder in eine andere Richtung gelenkt und die Spannung hochgehalten. Der flüssige und fesselnde Schreibstil hat zudem seinen Teil dazu beigetragen.
Die Charaktere wurden alle tiefgründig gezeichnet, allen voran die Hauptprotagonistin Annie Ljung. Sie ist sehr engagiert in ihrem Job, aber sie wirkt auch sehr verschlossen und hat innere Konflikte wenn es um das Liebesbeziehungsthema geht. Außerdem ist in ihrer Vergangenheit etwas vorgefallen, was den Lesern noch nicht dargestellt worden ist und man ist gespannt darauf was es möglicherweise gewesen sein könnte.
Mein Fazit:
Auch ohne viel Nervenkitzel ein super spannender und fesselnder Roman. Ich mag die Hauptprotagonistin. Es ist mal etwas anderes wenn eine Mitarbeiterin vom Jugendamt ohne polizeilichen Möglichkeiten ermittelt, als immer Ermittler von der Polizei. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich bin gespannt darauf wie es mit Annie Ljung weitergeht.