"Tatsachenphantasie" hat Döblin vom modernen Roman gefordert. Und wenn es in der literarischen Moderne einen Roman gibt, der von einer entfesselten, grenzenlosen Tatsachenphantasie angetrieben wird, dann ist es Döblins Wallenstein aus dem Jahr 1920. Mit seinen opulenten und schockierenden Bildern vom Dreißigjährigen Krieg spiegelt der Roman nicht nur den zeitgenössischen Wahnsinn des Ersten Weltkriegs wider, sondern verweist bereits auf die Barbarei, die noch kommen wird.